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Ich bin ein Star – holt mich hier raus!

Nur mal so am Rande: Ich bin süchtig nach „Ich bin ein Star – holt mich hier raus!“. Und zwar aus den Gründen, aus denen ich dieses Blog schreibe: Es ist britisch, und es ist komisch.

Komisch ist die Realitätsverleugnung von Peter „ein schöner Mann“ Bond, der allen Ernstes glaubt, die Zuschauer hätten ihn zum zweiten Mal in eine Dschungelprüfung geschickt, weil sie ihn beim ersten Mal so spitze gefunden und gesehen hätten, wie viel Spaß ihm das gemacht hat, auf einem Seil über dem Abgrund zu hängen wie ein Hefeteig über dem Schüsselrand. Komisch ist Lorielle London, die indigniert fragt „Wie kommst du denn jetzt auf den?“, wenn sie mit Daniel Küblböck verglichen wird. Und sehr, sehr komisch sind all die Moderationstexte, die kleinen und großen Gemeinheiten, mit denen Dirk Bach und Sonja Zietlow ohne jede Beißhemmung über die Stars im Camp herziehen. Ganz großes Fernsehen, mit Liebe gemacht.

Das Britische daran ist vielleicht das, was von deutschen Medien am häufigsten mißverstanden und von den Deutschen nicht goutiert wird. Denn diese Prüfung jedes Einzelnen auf seine Gesellschaftsfähigkeit und seine Bereitschaft, etwas für alle zu tun — und es ohne Klagen und Pipi in den Augen zu tun — ist extrem britisch. Was auf dem Schulhof zum Bullying werden kann, wenn sich eine Horde Kinder gegen einige wenige zusammenschließt, die sekiert und getrietzt werden, ist für die Sekierten auch eine Gelegenheit zu lernen, wie man Paroli bietet: Sei es mit physischer Gewalt oder mit verbaler. Schlagfertigkeit und Witz sind in solchen Situationen nützlich, und ein bißchen mehr Gewitztheit täte etlichen der aktuellen Dschungel-Contestants gut.

Der britischste Campinsasse ist bislang ohne Zweifel Günther Kaufmann: Wie er seine, die erste Dschungelprüfung absolviert hat, war extrem englisch, nämlich mit einer stiff upper lipp, als ob es ein Abendspaziergang wäre, das Leichteste von der Welt, ja: ein Vergnügen, sich mit dem Kopf durch Matsch, Getier und Schleim ziehen zu lassen. Diese beachtliche Contenance ist auch honoriert worden — er wurde kein einziges Mal von den Zuschauern zu einer Prüfung bestimmt. Verlogene, verheulte, unechte und autoritäre Großmäuler dagegen werden sofort wiedergewählt. Und zu recht.

Selbstverständlich ist da eine gute Portion Grausamkeit dabei. Aber auch das ist englisch und ein fester Bestandteil des britischen Humors, ja eine seiner tragenden Säulen. Selbst in so familientauglichen Komödien wie „A Fish Called Wanda“ zählen Grausamkeiten wie lebende Fische, die gegessen werden, kleine Hunde, die überfahren oder von Betonblöcken erschlagen werden, und nette Omas, die im wörtlichen Sinne zu Tode erschreckt werden, zu den komischsten Szenen. Von den Grausamkeiten der Pythons ganz zu schweigen, wo John Cleese am Spieß geröstet wird und dabei noch moderiert.

Und Mitleid? Habe ich bei mir noch keines feststellen können. Vielleicht ist mein Blick zu kalt auf diese Spezies Mensch, denn es sind selbstverständlich alle freiwillig da — und nur Medienprofis, die unter Scheinwerferlicht und Kamerabeobachtung groß geworden sind, sich auskennen in dem Geschäft und genau wußten, was auf sie zukommen würde. Günther for Dschungelkönig!

Update: Der unvergleichliche Charlie Brooker schlug im Guardian zum Beginn der letzten britischen Staffel übrigens einige neue, simplere Aufgaben für die Dschungelbewohner vor, die ich kurz zitieren möchte, um meinen Punkt „Grausamkeit“ zu illustrieren:

What’s required is a fresh blast of brutal simplicity. Here are some cheap and effective Bushtucker Trials they could do tomorrow, offered free of charge in the hope that Robert Kilroy-Silk has to tackle them on live television:

1) OK Robert, you have four minutes to jerk off five of our unit drivers. As you can see, they’re wearing blindfolds and earplugs; they think you’re Esther Rantzen. Try to imagine the sort of technique she’d apply, and mimic that.

2) OK Robert, you have 30 seconds to blind this kangaroo with a tent peg.

3) OK Robert, here’s a tab of breakdown-strength LSD. Put it on your tongue, and step into this cave full of glow-in-the-dark dolls‘ heads. You’ve got six hours to find the one that looks like it’s crying.

4) OK Robert, here’s a loaf of bread. You’ve got 10 minutes to stick the whole thing up your backside. Tear it, moisten it, roll it – whatever helps. But the entire loaf has to go or it’s no stars for the camp.

  1. Tim
    15. Januar 2009, 15:27 | #1

    Ich zitiere an dieser Stelle gerne einen Bekannten, der die Sendung nicht gerne sieht: „Mir wird da zu sehr die Würde der Tiere verletzt“. Und obwohl ich nicht gerade Tierrechtsaktivist bin, leuchtet mir das ein.

  2. JottAh
    15. Januar 2009, 15:43 | #2

    Hey,
    also, ich muss deiner Ansicht ja erstmal fundamental widersprechen. Auch wenn du sicherlich recht hast mit deiner Ausführung, dass das „britische“ der Sendung von den meisten nicht erkannt wird (obwohl alle begeistert sind von Sonja Zietlow und Dirk Bach, deren Kandidaten-bashing schon etwas sehr britisches anhaftet), denke ich, dass du etwas übersiehst, was diese Sendung so gefährlich macht. Allen Teilnehmern sind nämlich zwei Dinge gemeinsam:
    1. Sie sind pleite
    2. Sie haben schwer mit ihrem Bedeutungsverlust zu kämpfen.
    Das Fernsehen will sie nicht mehr haben, was richtiges haben sie nie gelernt, woanders verdienen sie nichts, und sie kriegen nicht mehr die Aufmerksamkeit, die sie gewohnt sind.
    Mit anderen Worten: Sie sind ein wenig so wie Drogenabhängige auf Entzug. Aber, statt sie damit fertig werden zu lassen, wird die eigene Privatfernsehen-Recyclingmaschinerie angeschmissen und die armen Säue bekommen die Möglichkeit, noch einmal wahrgenommen zu werden, nocheinmal wenigsten ein bisschen von ihrer Droge zu bekommen. Selbst wenn sie dafür Kanguruhscheisse essen müssen.
    Problematisch ist dann allerdings die Folge. Während der Gewinner (siehe Ross Anthony) wenigstens die Möglichkeit bekommt, sich wieder im Fernsehen aufzuplustern und seinen Gedankendurchfall von sich zu geben, versacken die anderen wieder in ihrer Bedeutungslosigkeit.
    Ich boykottiere die Sendung nicht, ich gucke sie nur einfach nicht, weil es mir völlig schleierhaft ist, wie süchtig man sein muss, um so etwas mitzumachen. und da passt dann der britische Kommentar, der Kandidat solle doch anderen einen runterholen ganz gut dazu. ich bin mir sicher, einer von denen würde es machen.

  3. Pipey
    15. Januar 2009, 16:36 | #3

    Hm, beide richtig. Ich würde sagen, dass das Format sich einreiht in die lange Riege stumpfen deutschen Klamauks, angereichert mit viel holländisch-britischem Ekel-Trash.

    Als wir uns vor kurzem, nach dem Genuss einer Sportzigarette, in der WG gemeinschaftlich den Mist zu Gemüte führten, muss ich ganz ehrlich zugeben: wir kamen aus dem Lachen nicht mehr raus. Und durch die offensichtliche Bedeutungslosigkeit der Insassen und ihren herzallerliebsten Kampf um Anerkennung, freut man sich umso mehr, wenn sich der nächste selbstsüchtige Schwachkopf auf nem Seil die Eier plattdrückt.

    Hand aufs Herz: wenn man abschalten will, genau das richtige. allerdings kann man da auch zu 24 Stunden, Spiegel TV oder anderen nächtlichen RTL-Formaten schalten.

    Alles in allem – ich gehe d’accord mit Oliver.

    Brilliant die Aussage von Lorielle in einer der letzten Sendungen:“Ich bin 100 % hetero!“ – HÄ?! Ich musste lang nachdenken, habe die Lösung aber noch nicht gefunden.

    Soll man von den beiden Moderationsnäpfen halten, was man will – sie treten den Camp-Jammerlappen ordentlich in die Weichteile. Wer sich in dem Laden profilieren will, darf sich eben nicht wie mit 16 in der Jugendherberge benehmen.

  4. 15. Januar 2009, 17:00 | #4

    Als Kurt Vonnegut in dem Roman „Slaughterhouse 5“ seinen Helden Billy Pilgrim auf dem Planeten Tralfamadore schickte, wo er als Exponat eines Zoos Sex mit einer exaltieren Menschentochter haben sollte, dachte Vonnegut vermutlich noch nicht an Dschungelfernsehen. Obwohl wir bei den Promi-Versionen des TV-Konzepts Menschenzoo noch nicht ganz so weit sind: Tim und sein Bekannter haben völlig recht: Der Mensch ist dem Tier ein Tier. Oder so.

  5. Ralf
    15. Januar 2009, 18:03 | #5

    Jetzt tut doch nicht so bildungsbürgerlich mit „homo homini animalis“ und so.
    Eigentlich gibts nur einen Grund sich das anzusehen: wenn man es mag wie sich mehr oder minder bemitleidenswerte Zeitgenossen aufs Peinlichste öffentlich bloßstellen.
    Das ist weder britisch, noch holländisch, sondern menschlich.
    Der eine kann dabei entspannen, der andere sich bekifft amüsieren.
    Ich finds toll.

  6. 15. Januar 2009, 20:45 | #6

    Och je – die armen Prominenten – pleite und auf Bedeutungsentzug? Die Ärmsten! Hallo – es gibt bemitleidenswertere Schicksale! Ich schätze vor allem die Szenen, bei denen mein Magen reagiert (Känguruh-Hoden!) – und die herrlichen Lästereien. In England ist das Format sogar so beliebt, dass die Gastronomen auf Teneriffa damit werben, die Sendung auf Großbildschirmen zu übertragen!

  7. Skiba
    15. Januar 2009, 23:49 | #7

    Eine Freak Show, bei der sich jeder selbst überlegen muss ob’s nicht vielleicht doch zu schade um Zeit ist, die man…- britisch oder nicht. Aber Cleese und die „Phythons“ mit reinzuziehen, da wird’s wirklich eklig.

  8. Nico
    16. Januar 2009, 00:12 | #8

    Aber: Grausamer als das Überschütten von Menschen mit Getier sind hier doch die so genannten Menschen selbst.
    Auch wenn man sich ja steinwurfmäßig nicht allzu weit aus dem Glashaus lehnen sollte: Wie kann man eigentlich so dermaßen häßlich sein wie diese Kandidaten?
    Pfui Spinne!
    Ein bizarr bebeulter Ex-Mann, zwei halbnackte faltige Großmütter und zwei Männer mit enormen Speckbäuchen und üblem Geruch.
    Zum Ekeln hätt es die Tierchen nicht gebraucht!
    Und was ist eigentlich „sekieren“?

  9. Powell & Pressburger
    16. Januar 2009, 09:38 | #9

    @Nico

    Wau, Sie besitzen also schon einen dieser neuartigen Geruchsfernseher? Mit so einem Geruchsfernseher würde ich an Ihrer Stelle nicht zu „Kochen mit Markus Lanz“ umschalten, besonders wenn der mal wieder Nierenspießchen o.ä. zubereitet.
    Ich persönlich würde mich freuen, wenn irgendwann auch mal Frau Zietlow (IQ 389) unten im Dschungel entsorgt wird.
    So weit ich mich erinnere, hatte man auf diese Weise auch die arme Caroline Beil abgewickelt. Aber die war ja auch nicht so klug!

  10. Sensorama
    16. Januar 2009, 09:53 | #10

    Jaja, so wunderschön ist die Fernsehwelt… Und ob „Kandidaten“ nun in Containern, tropischen Feuchtgebieten oder Fernsehstudios eingesperrt werden ist ja letztendlich egal. Quote bestimmt das business, und da produzieren die (TV)Anstalten den Humor der gewünscht ist – britisch (den britischen Humor bekommen wir ja immer wieder mal von Prinz Harry gezeigt), holländisch (Am laufenden Band war toll!) oder jüdisch mit Dalli Dalli – Hauptsache es wird gelacht! Der deutsche Humor ist tot, pissen wir nochmal auf sein Grab. Und Brot und Spiele sind en vogue, ob Dschungelcamp oder Cagefight – alles dient zur Unterhaltung. Irgendwann wird der Dschungelkönig, der es überlebt… DAS wäre echtes Entertainment! Ruhm oder Tod! Gute Nacht…

  11. Felix
    16. Januar 2009, 10:20 | #11

    Ich finde, die Moderatoren sind viel zu freundlich zu den Kandidaten (ich hab allerdings nur die erste Staffel gesehen). Wenn die zu denen gehen, dann kommt zwischen den Zeilen immer durch, dass die eigentlich Kollegen sind, so kumpelhaft irgendwie. Das macht die Atmosphäre immer sofort kaputt.
    Dirk Bach müsste sich viel heftiger, z.B. als halbnacktes Teufelchen kostümieren, so irgendwo zwischen Domina und Erotik-Fasching…Und Sonja Zietlow eher so mit Minirock und kokainverschmierter Nase als komplett zugeballertes Terrorzicken-Bunny. Die Rollen müßten sie natürlich dementsprechend passend anlegen. Und dann keine Privatheiten mehr am Set! Die Aufgaben müssten den Kandidaten knallhart serviert werden wie von einer Art perverser Inquisition oder von einer Trash-Version des Jüngsten Gerichts (Die Frage ist allerdings, ob die beiden diese Rollen wirklich im Kreuz hätten). Erst dann bekäme diese Show die nötige Schärfe, die „Grausamkeit“, von der Mr. Nagel schreibt. So wie es jetzt rüberkommt, wird es wegen der Harmmlosigkeit und deutschen Provinzialität nach spätestens 3 Folgen langweilig.
    Aber die Produktion würde sich das natürlich nie trauen (Angst vor noch schärferer Kritik der Kirchen etc.). Meine Meinung dagegen ist: Wennschon, dann richtig.

  12. Felix
    16. Januar 2009, 15:24 | #12

    Oder, wie Powell&Pressburger so schön anregt: Die Moderatoren müssten selbst fürchten, ins Lager gesteckt zu werden, wenn sie die von mir aufgestellten Kriterien nicht erfüllen! Es sollten also in Zukunft drei Personen statt zwei sein, und sie müssten immer Wetten abschließen (auf den Punktestand der Insassen)! Der, der verliert (oder andere Fehler macht), sollte in Sträflingskleidung gesteckt werden und dann ab ins Camp! Pikant dabei: Die anderen Teilnehmer wissen, auf (oder gegen) wen der Moderator gewettet hat. Mobbing vom Feinsten ist vorprogrammiert!
    Und so käme mal etwas Pfeffer in das blutleere Moderieren der Zietlow…

  13. Nico
    16. Januar 2009, 21:23 | #13

    Man braucht wohl kaum Geruchsfernsehen um zu erkennen, dass Bond und Günther stinken!

  14. ALausH
    16. Januar 2009, 22:48 | #14

    Also, von diesem Schund seh ich mir keine Minute an.

    Das ist widerlich, pervers und abartig.

    Und wer sich das anschaut und auch noch gut findet, ist widerlich, pervers und abartig.

  15. Nico
    17. Januar 2009, 00:43 | #15

    Ach, so widerlich, pervers und abartig ist das gar nicht mal.
    Nur ein bißchen langweilig.

    Aber zum Glück hat ja heute, zeitgleich zum Dschungelcamp, bei 3 nach 9 eine „inoffizielle Botschafterin Israels“ namens „Melody“ von Peter Scholl-Latour hingesagt bekommen, er ertrage ihr „dilettantisches Geschwätz“ nicht mehr.
    Außerdem sei er in eine Falle gelockt worden mit der Einladung in diese Sendung und außer Terroristen könnten auch andere Menschen buddeln. Hat er gesagt.

    Und als er später noch meinte, die Türken seien im Gegensatz zu etwa den Algeriern ein gesittetes Volk mit großer Tradition, musste er sich von Elvis Özdemir, der es unterwegs schaffte, geschätzte dreißig mal seinen eigenen Namen zu sagen, anhören, er, Özdemir, tue sich immer schwer damit, alles „durch die ethnische Brille zu sehen“, worauf Melody sang, das mit der ethnischen Brille sei ja irgendwie auch rassistisch, was sie aber in einem anderen Kontext geschickt (so) zu tarnen wusste, dass und damit der zuvor wutschnaubend geibernde, aber sich langsam beruhigende Latourschollpeter ihr nicht noch zur Strafe auf´s Kostüm sabberte.

    Übrigens hat sie ihren Titel „inoffizielle Botschafterin Israles“ bei einer Castingshow im Israelen-TV gewonnen.
    Womit wir ja wieder beim Thema wären…

  16. Powell & Pressburger
    17. Januar 2009, 09:48 | #16

    @Nico

    Lustiger Liedtext, den Ihre Melody da offensichtlich (geschickt getarnt) gesungen hat: „Das mit der ethnischen Brille sei ja irgendwie auch rassistisch“
    Erinnert mich ein bißchen an „Wir sind die Helden“ oder Ina Deter – bloß haben die bislang noch keine Lyrics gemacht, die „Die Ethnische Brille“ heißen oder wo (Ethno-)Brillen drin vorkommen.

    Übrigens: oben sagten Sie, Sie spürten den Geruch von Bond & Günther auch ohne Ihren Geruchsfernseher extra dafür anzumachen. Also schon mit „stinknormalem“ Fernseher sozusagen. Haben Sie sich mal überlegt, ob dieser vermeintliche Geruch und Ihre anderen Sinneseindrücke nicht auch ein riesengroßer Schwindel sein könnten? Vielleicht sind die Kandidaten gar nicht dort unten (Australien)! (Stichwort: Holländ. Gewächshaus, Zuschauerbetrug, Unterschlagung von Werbegeldern etc)

  17. Nico
    17. Januar 2009, 18:42 | #17

    Und weil ihn das wahrscheinlich auch alles an Ina Deter oder „Wir sind Helden“ erinnerte, hat Schollpeterlatour ja vermutlich das mit dem Dilettantismus gesagt.

    Ich „sagte“ hingegen nicht, ich SPÜRE den Geruch der Stinker, vielmehr schließe ich anhand von Physiognomie, Alter und Gesamteindruck der beiden sowie der in allen drei Kategorien von mir im Verlauf meiner Erdenexistenz empririsch gemachten Beobacht- und Erfahrungen, vollkommen zweifelsfrei auf deren Körpergeruch, welcher sich wohl im Verlauf der Sendung weiter verschlechtern wird.

  18. Powell & Pressburger
    18. Januar 2009, 09:07 | #18

    @Nico

    Sorry, natürlich hab ich Bettina Wegner gemeint, und nicht Ina Deter. Ina Deter gehörte m.W. nie zu den systemkritischen Protestliedermachern. Sie beschäftigte sich in erster Linie mit der Frau-Mann-Problematik, und das auf leicht verständlichem Unterhaltungsmusikniveau für die breite Masse.
    Bettina Wegner sang dagegen das unvergessliche und ganz große „Sind so kleine Hände“!
    Ich hatte diese „Hochzeit“ des Protestsongs leider nicht bewußt miterleben können, sammle aber alles politische Liedgut aus dieser Zeit. Ich liebe auch die „bots“ mit ihrem super „Weiches Wasser bricht den Stein“ oder „Was wollen wir trinken?“ und verneige mich auch vor dem (verfemten) Franz-Josef Degendorf.
    Es gibt sogar von der grandiosen Milva eine Platte mit Revolutionsliedern aus aller Welt: dort findet sich neben Songs der frz. Resistance, aus Cuba, Spanien, Italien und der Sowjetunion jedoch auch das berüchtigte Horst-Wessel-Lied, und der Hörer fragt sich: „Nanu?“
    Doch dann, beim ersten Hören, lüftet die grandiose Milva das Rätsel um dieses komische Lied auf der Platte: Milva interpretiert durch (absichtlich!) falschen Gesang das Lied soo grotesk und zieht es damit so ins Lächerliche, daß dadurch eine starke ironische Brechung bewirkt wird, die das Lied und die Absicht dahinter am Ende komplett entlarvt!
    Also ich finde das den Hammer.

  19. Peter
    18. Januar 2009, 18:15 | #19

    Ob Stefan Niggemeier heute in der Sonntagszeitung wohl die Kommentare hier im Blog meinte, als er schrieb: „Die angeblich so ordinäre Show ist für manche der Vorwand, einmal so richtig ordinär und niveaulos sein zu dürfen … Die madenreichste Prüfung im australischen Dschungel sind nicht halb so eklig wie diese Texte, die ihre sprachliche Hilflosigkeit und gedankliche Armut durch Drastik wettzumachen versuchen“? Nein, er meinte natürlich die richtigen Medien. Aber ein bißchen trifft es auch hier zu.

  20. 18. Januar 2009, 18:19 | #20

    @Peter
    jepp, schöner text. hier ist ein link zum text

  21. Powell & Pressburger
    18. Januar 2009, 19:37 | #21

    @Peter

    Ich glaube dem Herrn Niggemeier einfach nicht, wenn er schreibt, daß es für ihn ekliger ist, im australischen Dschungel sitzen und Maden essen zu müssen, als supereklige Texte und Kommentare zu lesen. Wie oft war er denn schon in einem Tropenwald? Und unter welchen Extrembedingungen hatte er denn bisher leben müssen? Und wieviele Maden hat er denn bislang schon geschluckt? Und wieviele Sie?

    Und glauben und schlucken Sie eigentlich jeden Klumpatsch, den Ihnen ein dahergelaufener Schreibhansel aus einer momentanen Laune heraus gerade vorserviert? Und geben Sie jeden Käse sofort ungefiltert weiter – ohne selbst einen einzigen Gedanken dazu beigetragen zu haben?
    Nächste oder übernächste Woche wird Ihnen Herr Niggemeier genau das Gegenteil von seinem heutigen Schwummel vorservieren: und dann werden Sie es sicher auch wieder ganz geistreich finden, oder?
    Aber vielleicht hat er recht und es ist in der Tat ekliger, sich für ein großdeutsches und von der Groß- und Werbeindustrie finanziertes Schmierenblatt wie der FAZ/FAS prostituieren zu müssen, als sprachlich hilflos und gedankenarm (kleinere) Blogkommentare hier zum besten zu geben.
    So abgehalftert und moralisch durch und durch verdorben sind nicht mal die Veranstalter und Vermarkter dieses Dschungelblödsinns, wie die Typen von der FAZ.
    Sie sollten dort mal den Politik- und Wirtschaftsteil studieren statt nur den unwichtigen Medien- und Fernsehquatsch, und dann werden Sie sehen was ich meine. Falls Sie sowas überhaupt begreifen können.

  22. Powell & Pressburger
    18. Januar 2009, 20:14 | #22

    Powell & Pressburger :
    @Peter
    daß es für ihn ekliger ist

    Verzeihung, Herr Peter, weniger eklig sollte da eigentlich stehen.

  23. Peter
    19. Januar 2009, 10:00 | #23

    @Powell & Pressburger
    Ich empfehle regelmäßigen Sport, dazu Baldrianwurzel und vorerst besser kein Fernsehen mehr.

  24. Onkel Bob
    20. Januar 2009, 00:40 | #24

    Der RTL-Dschungel bewirkt bei seinen Kritikern vielfältige mediale Kritik, auch in Leserschreiben. Alle Kritiker gucken den Dschungel, und analysieren kräfig dagegen. Deshalb sitzen sie am nächsten Abend wieder vor der gegenrevolutionären Glotze. Diese Kritiker haben viel Ahnung, sie muß nur noch Wissen werden, philologische oder gesellschaftskritische. Dann sind die Kritiker auch im oder am Materialstand von Kritik. Und nicht ihrem ich unterworfen (Subjekt).

  25. Nico
    20. Januar 2009, 01:49 | #25

    Ooch nee, kein Streit bitte.
    Und auch keine menschenverachtenden, ekligen Blogkommentare mehr!
    Sonst wird das hier noch zum Guantanmo-Blog.
    Gut, dass das mal jemand gesagt hat.

    Denken wir lieber an was schönes, vielleicht Giulia Siegels Körper oder so.

  26. Tim
    20. Januar 2009, 11:51 | #26

    Nico :
    Denken wir lieber an was schönes, vielleicht Giulia Siegels Körper oder so.

    Igitt!

  27. Nico
    20. Januar 2009, 23:47 | #27

    Na, na!

  28. Onkel Bob
    24. Januar 2009, 19:58 | #28

    Ja, ich wollt mal gucken, vor dem Finale gleich, was die Kommentarfront so macht. Als Verwandter des Medialen kümmert man sich ja. Also, macht´s gut, bis bald! (Und bedenket sowohl den Körper aber als auch den Geist.)

  29. 24. Januar 2009, 20:10 | #29

    wäre ich alleine, würde ich es wohl live kommentieren – aber gleich kommen gäste, die wollen unterhalten werden!

  30. Dschungelfan
    6. Februar 2009, 21:19 | #30

    Vielen Dank das hier alle als widerlich, pervers und abartig
    bezeichnet werden, die diese Sendung toll finde.
    Ich bin bekennender Dschungelfan und habe keine Minute verpasst.
    Allerdings bin ich halt widerlich, pervers und abartig.

    Ich denke mal alle sebsternannten Fersehkritiker sind eher
    engstirnig, intolerant und dumm

    Gruß an alle
    Dschungefan

  31. Onkel Bob
    12. Februar 2009, 23:04 | #31

    Als Nachtrag: Den Günter Kaufmann war ja meine König, aber daß die Ingrid dann Queen geworden ist, fand ich sehr fairversichert. Ich warte nun auf die nächste Staffel, um erneut bei neuen Königen und vor allem Königinnen mitzufiebern. Bis dahin allen: Gute Unterhaltung!

  1. 19. Januar 2009, 07:45 | #1