Cross dress to kill
Eddie Izzard ist, damit das auch mal gesagt ist, ein Großer: Nämlich ein großer Stand Up Comedian, vielleicht der größte lebende in England. Er ist, und ich schreibe es nur, weil ich zuletzt dessen Stand Up gesehen hatte, das genaue Gegenteil von Stewart Lee: philantrop, flamboyant, durch und durch albern. Und obwohl mir wesensgemäß der menschenhassende, meist schwarzgekleidete Lee und sein kynischer Witz (jaja, gleich langt’s mit den Fremdworten) näher liegen, sind Izzards Auftritte die komischeren, denn er hat sie, ja, er besteht nur aus funny bones. Ein Exzentriker vor dem Herrn, der einen surreal-assoziierenden Humoransatz verfolgt, wie ich ihn auch an Ardal O’Hanlons Comedy hoch schätze. Dabei ist es ganz gleich, ob Izzard über die Kantine auf dem Todesstern spekuliert…
…sich über Religion im Allgemeinen und Christen im Besonderen äußert…
…oder englische und amerikanische Kinofilme vergleicht:
— irgendwann sind einem die bunte, alberne Welt, die Izzard regelmäßig um sich herum erschafft, und ihr Schöpfer so sympathisch, daß man am liebsten bei ihm einziehen möchte. Die größte Annäherung an diesen Wunsch bleibt allerdings wohl das Box-Set mit seinen Auftritten auf DVD (oder natürlich der Besuch eines seiner Gigs).
Dem stimme ich aus vollem Herzen zu. Bei Eddie Izzards Live-Shows, ich bemühe jetzt mal ein Klischee, knistert wirklich die Luft, man spürt förmlich, daß das Publikum ihn liebt, und ich glaube mich zu erinnern, daß es im Saal auch besser roch als sonst. Jedenfalls, und das will etwas heißen, ist Izzard auf der Bühne sogar noch ein wenig bezaubernder als Bill Bailey, Dara Ó Briain, Sean Lock, Michael McIntyre, Lee Mack, Omid Djalil und meinetwegen auch Alan Davies, um mal ein paar Names zu droppen.