The best first episodes ever
…fragt heute der Guardian ab und schlägt „Breaking Bad“ vor — eine Wahl, der ich mich ohne weiteres anschließen würde. Noch vor „24“, „Lost“ und „Prison Break“. Welche Sit- oder Britcom hat schon mit der ersten Folge so fulminant begonnen, daß man sich immer an sie erinnern wird? „Father Ted“? „I’m Alan Partridge“? „Spaced“? Oder gilt doch die alte Regel, daß bei Sitcoms oft die zweite Folge die erste richtig gute ist, weil man in der ersten so viel Energie darauf verwenden muß, das Setting und die Charaktere zu etablieren, so daß für Scherze, die aus dem Charakter der Figuren hervorgehen, kaum noch Luft bleibt?
Die alte Regel ist eigentlich falsch, denn in einer ersten Folge sollte nicht mehr etabliert werden als in jeder anderen. Wie z.B. Alf zu seiner Familie kam, ist letzten Endes vollkommen egal – es ist die Sitcom über eine Familie, bei der ein Außerirdischer lebt. Bei Bricoms ist das etwas anders, da diese meist eine Entwicklung über sechs Folgen zeigen. Die Reihenfolge der Episoden ist im Gegensatz zu einer klassischen Sitcom wichtig.
Ich schreibe gerade an einer Sitcom, in der mein Protagonist mit einem Geist konfrontiert wird. Dafür habe ich auch zunächst eine spätere Folge geschrieben, um mich dann an die erste zu wagen – mit dem Hintergedanken, ich müsse da ja einiges etablieren. Beim Schreiben merke ich aber, dass diese ganzen Erklärbär-Situationen nicht komisch sind und vollkommen unwichtig. Eine gute Sitcom erkennt man daran, dass man zu jeder Zeit einschalten kann und in wenigen Minuten begreift, worum es geht. Fuck die erste Folge!
Hm, wirklich? Gut, Backstory ist Backstory, aber ich fand etwa die erste Folge „Frasier“ sehr aufschlußreich, weil sie die Konstellation der Figuren grundlegend erklärt. Dafür war sie nicht sehr komisch. Andererseits habe ich natürlich auch jahrelang gut ohne diese erste Folge leben können, weil das Zusammenspiel der Figuren sich auch ohne sie erschlossen hat.
hmmm. bei ‚breaking bad‘ bin ich komischerweise erst so ab der zweiten folge richtig reingestiegen. lost fand ich die erste folge schon ziemlich packend, aber nach einigen folgen hab ich dann aufgegeben weil vieles zu sehr an den haaren herbei gezogen schien. die serie, die mich wirklich schon von anfang an gepackt hat, war ‚riget‘, wobei das jetzt aber auch eher untypisch war fuer eine serie. interessant waere auch eine umfrage, was denn die beste letzte folge einer serie war. da wuerde ich ganz klar fuer ‚twin peaks‘ stimmen, wo der typ sich im spiegel sieht, da bekomm ich immer noch gaensehaut. bei comedy serien kann ich mich komischerweise gar nicht mehr erinnern an erste episoden…
Klarer Fall: die erste Folge von My name is Earl: relativ komplizierte Hintergrundstruktur (die ja dann auch zu Beginn jeder Folge direkt beim Vorspann nochmal ausgebreitet wird), aber trotzdem voll lustig.
Wenn es um komödiantische Serien geht, auf jeden Fall The Office (UK). Habe die erste Folge gesehen und dann den Rest der ersten Staffel in einem Rutsch durch.
Ansonsten kann ich mich Breaking Bad anschließen, aber auch The Wire hat mich von Anfang an gefesselt.
Der beste Beginn einer Serie war in der letzten Zeit pour moi eindeutig der von Eastbound & Down (http://www.imdb.com/title/tt0866442/).
Die ersten 4 min. gibt es hier zu sehen: http://www.youtube.com/watch?v=VUiOP3-m2oM
Wer danach nicht mehr sehen will, der…der hier Dings: bekloppt.
Ob man dann am Ball bleibt, hängt davon ab, ob man über White Trash noch lachen mag: ich konnte nicht anders.
„Wanna cook?“
Ich muss ehrlich sagen, dass ich die Genialität von Breaking Bad, die meiner Meinung nach schon fast Sopranoesche Dimensionen hat(auch wenn die zwei Serien total unterschiedlich sind, zeigen sie doch beide, dass die „Citizens of the USA“ immer noch die besten laufenden Bilder unserer Zeit zustande bringen, nur seit Neustem halt „nur“ noch im Serienformat), erst so ab der 3./4. Folge richtig gepeilt habe, obwohl der Pilot sicherlich auch schon grossartig war. Doch ich finde das gerade das Schöne an den langandauernden Serien, dass man sich noch viel tiefer als in den 2stündigen Filmen in den verschiedenen Charakteren verlieren kann und ihnen so mit der Zeit viel näher kommt als man es im Spielfilm jemals konnte.