Doug Stanhope on Late Night Shows
Doug Stanhope, seit Beginn der zweiten Staffel „Newswipe with Charlie Brooker“ fester Bestandteil der Show, äußert sich diese Woche zu Conan O’Brien und Jay Leno und warum er Late Night Shows haßt, die die Nachrichten des Tages launig kommentieren und sich dann anderem zuwenden, so daß alle beruhigt schlafen gehen können: War ja nur Comedy! — wenn man eigentlich zur Knarre greifen, Verantwortliche ausfindig machen und sie an die nächste Wand stellen müßte.
Einen weiteren schönen Ausschnitt aus der letzten „Newswipe“-Folge gibt es bei Nerdcore.
Doug Stanhope kann das eigentlich nur ironisch gemeint haben – denn was macht er selbst denn? Launische Kommentare zu aktuellen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen. Solange er keine Banker verprügelt, sollte er also Leute wie Conan O’Brien oder Jon Stewart respektieren, die für seine Art von Comedy erst den Weg bereitet haben.
Jay Leno’s Humor ist ja tatsächlich unsäglich, ich kann dem Mann keine 2 Minuten zuschauen, und er kam mir auch schon vor der Absetzung von Conan O’Brien vor, wie ein hinterfotziger Autoverkäufer.
Deswegen wie Doug Stanhope es tut, alle „Late Night“-Shows abzuurteilen, ist allerdings ziemlich panne. Da will wieder einer postmoderner sein als alle Anderen, und vergisst darüber, welch grandiose Comedy z.B. Conan O’Brien mit seinen Autoren schon geschrieben hat.
So lustig und talentiert Charlie Brooker auch ist, finde ich, dass er seine politischen Ansichten etwas zu aufdringlich äußert, und sein Team mit diesem „Poet“ Tim Key (glaube so heisst er) und Doug Stanhope ist mir viel zu weit im linken Gutmenschentum angesiedelt. Dann kann ich auch gleich Telepolis-Kommentare lesen.
Charlie Brooker ist immer dann besser, wenn er nicht so holzschnittartig politisch ist. Wenn er über Phänomene wie Banksy etc. schreibt, gibt es allerdings keinen Besseren.