„Spaced“, US-Version
Sie hätte sie bekifft gesehen und viel lachen müssen, hat Jessica Hynes, geb. Stevenson, unlängst zu Protokoll gegeben: Die Pilotfolge des US-Remakes von „Spaced“, 2008 produziert und anschließend umstandslos im Giftschrank verschwunden. Dabei war die längste Zeit weder Hynes noch Simon Pegg, mit dem sie die Original-Bücher geschrieben hat, zum Lachen zumute gewesen, ebensowenig wie dem Regisseur der Originalserie Edgar Wright — denn die Adaption war ohne jede Rücksprache mit den drei Schöpfern erfolgt.
Für mich war „Spaced“ (1999 – 2001, Channel4) damals der Schlüssel zum Britcom-Universum; nur wenige Serien habe ich öfter gesehen. Und selten war ich sprachloser als gerade eben, als ich diesen Clip bei YouTube gefunden habe, der das georgische „Simpsons“-Plagiat wie eine werkgetreue Übertragung aussehen läßt. Daß US-Adaptionen (wie ja auch deutsche) den Charakter des Originals, vorsichtig formuliert, oft nicht völlig treffen, ist das eine. Aber das hier… nein, ich bin immer noch sprachlos. Es sieht aus, als hätte jemand das Drehbuch genommen, alle Witze entfernt, Schauspieler ohne jeden Sinn für Timing gesucht und das dann einen Regisseur filmen lassen, der nie etwas anderes im Fernsehen gesehen hat als „Two And a Half Men“.
Für die Kenner des Originals: Achtung — das ist nichts für Zartbesaitete. Das ist Carcrash TV vom unfeinsten.
https://www.youtube.com/watch?v=YDsdBB1LUto&hl=de_DE&fs=1&
Wenn es um unverschämte Remakes und Plagiate geht, darf natürlich die weißrussische Kopie von „The Big Bang Theory“ nicht unerwähnt bleiben (sorry, falls schon bekannt): http://www.youtube.com/watch?v=Bw0XfWGrVCQ
Down with this sort of thing!
http://anacarlo.files.wordpress.com/2008/04/father-ted-careful-now.jpg
Die muss da beim Fernsehen aber ein super Kraut geraucht haben, die gute Frau Hynes!
Der 2,5 Men-Vergleich ist übrigens ziemlich vernichtend. Über ‚Two and a half men‘ kann wohl auch kein erfahrener Druffi mehr lachen – und das ist eigentlich auch schon wieder eine Kunst. Das einzig halbwegs Komische an dieser berüchtigten Serie sind die etwa 200 Dezibel lauten Automaten-Lacher nach jedem Halbsatz. Wenn man diese aber durch ebenso laute Schnarch- oder andere Geräusche ersetzen täte, wäre alles noch viel lustiger.
Die gesamten 4 Minuten und 18 Sekunden schaffen aber nur völlig schmerzfreie Charaktere. Erinnert mich stark an das deutsche Remake der IT-Crowd. Ähnlich gutes Timing, ähnlich gute Drehbuchadaption, ähnlich liebevolle Umsetzung.
Beim Wühlen im Keller des Grauens habe ich leider keinen Ausschnitt des SAT1 Remakes von „Men behaving badly“ unter dem großartigen Titel „Männer sind Schweine“ gefunden. Aber dafür Jochen Busse als Basil Fawlty: http://www.youtube.com/watch?v=DIIvft6Mj44
Was ich aber eigentlich anmerken wollte, war ein Loblied auf unseren Urheberschutz, der die Übertragung von Urheberrechten von Autoren auf Produktionsfirmen ausschließt.
so ein bißchen saxophongedudel macht doch gleich die langweiligste szene viel lustiger! daß sie da bei fawlty towers nicht selbst drauf gekommen sind…