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Archiv für Juni, 2010

Gervais bestätigt „Curb“-Rolle

Nun ist es also eingetütet: Ricky Gervais hat bestätigt, daß er in der nächsten, der achten Staffel „Curb Your Enthusiasm“ mitspielen wird. Das berichtet Chortle. Anders als Gervais‘ Britcom-Kollege Steve Coogan, der schon 2007 in der sechsten Staffel mit von der Partie war, wird Gervais sich selbst spielen.

Die Dreharbeiten werden im Sommer in New York beginnen, wo Gervais eine Wohnung hat: „It’s perfect for me as I can walk to work“, so Gervais. „I won’t walk obviously. I’ll take a limo. But I could walk if I had to.“

Verbraucherhinweis

11. Juni 2010 2 Kommentare

Sie verachten Fußball und Fußballfans? Sie hassen Public Viewing und brüllende Fernsehern bei Ihrem Lieblings-Italiener, in der Fußgängerzone, überall in der Öffentlichkeit? Dann empfehle ich Ihnen TV-B-Gone, den praktischen Schlüsselanhänger mit Fernseh-Ausschalt-Funktion. Bringt Ruhe und entspannte Atmosphäre zurück — vor allem, wenn die Deutschen gerade in den Strafraum des Gegners vorstoßen! Getestet und für gut befunden von mir selber.

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Grumpy middle-aged man

11. Juni 2010 4 Kommentare

Ein Ire, der in Australien Witze über Engländer in Schottland macht: Das wäre vielleicht ein guter Anfang für einen Text über Dylan Moran und seine zuletzt erschienene Live-DVD „What It is“ (2009, mit UT). Denn zu Beginn der Show verblüfft weniger, was Dylan Moran so sagt, als wo er es sagt: In Sydney. Eher ungewöhnlich für britische Stand Up-Comedians. Vielleicht legt es Moran auf den größtmöglichen Kontrast an: nämlich zwischen dem sonnigen, aufgeräumt-fröhlichen Stand Up hie und dem launisch-mürrischen, finsteren Australien da. Bzw. natürlich umgekehrt.

Dylan Morans größte Fernsehrolle war die des Bernard Black in „Black Books“ (Channel 4, 2000 – ’04: ein misanthroper, schlecht organisierter irischer Buchhändler in London (seine zweitgrößte war die eines misanthropen, schlecht organisierten Comedians, den die Liebe in die Provinz trägt: „How Do You Want Me?“, BBC2, 1998 – ’99). Wie viel Moran in Bernard Black steckt, erschließt sich aber erst in seinen Stand Ups: Viel.

Nicht nur scheint es zwischen Bernard Black und Dylan Moran kaum optische Unterschiede zu geben: Beide bevorzugen schwarze Klamotten, eine ungesunde Gesichtsfarbe und Haupthaar, dessen Zustand kaum die Bezeichnung „Frisur“ verdient. Auch die rants, in denen er in „Black Books“ über Gott und die Welt lamentiert, setzen sich in seinen Stand Ups nahtlos fort: Da geht es abermals um Gott und Welt, sprich: Um Religion und die Evolutionstheorie, um Menschen im Konsumrausch, junge Ärzte, die ihm Regeln für einen gesünderen Lebensstil vorschreiben wollen, obwohl sie kaum elf Jahre alt zu sein scheinen, um Werbung, die immer aggressiver um Aufmerksamkeit heischt, um Do-it-Yourself im Haushalt und den allmählichen körperlichen Verfall bis hin zum Tod. Von der Evolution hätte sich Moran mehr erwartet als Urknall, dann Affen, dann Menschen bzw.: „Ich brauche mehr als Bang! Uh-uh-uh! Honey, I’m home! Viel besser wäre doch die umgekehrte Reihenfolge!“

Es braucht einen Moment, bis dieser Scherz zündet — „da fällt der Groschen wieder pfennigweise“, wie mein Deutschlehrer zu sagen pflegte — doch er ist ganz typisch für Moran, der viele non sequitur-Gags in seinen Monolog einbaut, also Gags, die auf Abschweifung, logischem Bruch, einer abrupten Richtungsänderung des Gedanken beruhen. Wie überhaupt Moran zwar durchaus den grumpy middle-aged man gibt, aber weit mehr als den: sein Sprachwitz, seine Lust an komischen Sprachbildern, die Phantasie, mit der er da mäandernde Gedankenketten knüpft, erinnern von ferne an Ardal O’Hanlon (der Father Dougal in „Father Ted“). Kein Zufall, denn Moran kam zur Comedy, nachdem er mit zwanzig einen Gig von O’Hanlon gesehen hatte, und er sollte später mit den „Father Ted“-Autoren Graham Linehan und Arthur Mathews, alle ebenfalls Iren, „Black Books“ entwickeln.

Einzig einen etwas konziseren Schluß seiner mit 76 Minuten eher kurzen (aber keineswegs zu kurzen) Show hätte ich mir gewünscht: die hört nämlich einfach auf, ohne daß sie eine Klimax erreicht hätte oder einen logischen Schluß. Das aber ist natürlich eine Petitesse im Vergleich zu der ansonsten tollen Show dieses schlecht gelaunten Alkoholikers, der sich unter anderem an seine wilde Jugend erinnert:

I remember going out with friends drinkin tequila. I mean: tequila?! It’s not even a drink, it’s a way of getting the police around without using a phone!

I’m flattred

9. Juni 2010 9 Kommentare

Das wird bestimmt schön peinlich: Ab sofort gibt es unter den Beiträgen in diesem Blog den „flattr“-Button und damit die Gelegenheit, Gefallen an den Beiträgen hier in der einzigen Währung auszudrücken, die wirklich etwas bedeutet (i.e. Geld). Und natürlich, damit alle anderen sehen können, wie irrelevant das hier alles ist — wenn nämlich niemand den Button nutzt. Ich bin gespannt!

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„Seinfeld“ sein Feld trägt reiche Früchte

Über den Grund für Jerry Seinfelds Dauergrinsen berichtet am Montag der Guardian: Laut Barry Meyer von Warner Brothers Entertainment hat „Seinfeld“ allein mit Wiederholungen seit 1998 gute 2,7 Milliarden Dollar verdient. Zwar ist unbekannt, wieviel davon an Larry David und Jerry Seinfeld fließt. Bei solch astronomischen Zahlen dürfte aber schon ein Bruchteil des „Seinfeld“-Umsatzes für dauerhaft gute Laune mehr als genügen.

Shop it!

8. Juni 2010 1 Kommentar

Seit gestern in den Regalen (englischer Versandhäuser): Die siebte Staffel „Curb Your Enthusiasm“, in der Larry mit der Schwarzen Loretta zusammenkommt und bei ihr Krebs diagnostiziert wird, während er gleichzeitig feststellt, daß ihre Beziehung nicht funktioniert, in der Larry anschließend versucht, die geplante „Seinfeld“-Reunion dazu zu nutzen, wieder mit Cheryl anzubandeln, und in der es eine Wiedervereinigung aller „Seinfeld“-Schauspieler im Original-Set gibt… aber keine wirkliche.

Beim ersten Sehen im letzten Jahr schien es mir, als ob Larry David die Klippen der Sentimentalität gut umschifft hätte, die bei Wiedervereinigungen so großer Shows wie „Seinfeld“ unweigerlich auftauchen. Der „Seinfeld“-Plot wird ganz zu Beginn zwar sofort eingeführt, dann aber über etliche Episoden hinweg sehr zurückhaltend weitergesponnen und vor allem nie emotional aufgeladen: zum einen, weil Larry die Reunion schön peinlich für seine Zwecke mißbraucht (oder jedenfalls mißbrauchen möchte), zum anderen, weil die Spannungen innerhalb des „Seinfeld“-Casts ausgespielt werden und so nie Rührseligkeit aufkommt. Der ganze saisonale Handlungsbogen ist besser, glaubwürdiger und auch lustiger als der der Staffel davor, in dem Larry nach der Überflutung New Orleans‘ eine schwarze Familie in seiner Villa aufnimmt.

Die achte Staffel, in der offenbar auch Ricky Gervais eine Rolle spielen wird, kommt frühestens 2011 auf HBO.