Peak TV Speak
Nun weiß ja jeder, dass Eskimos ca. 2500 Worte für „langes Wochenende“ haben, New Yorker aber nur ein Wort für „Schnee“. Was aber dringend fehlt sind, meiner Meinung nach, Worte, die Befindlichkeiten und Gefühle ausdrücken, die man als Zuschauer im Zeitalter von Peak TV hat. Insbesondere fehlen mir Worte für
- das Gefühl, nach einer sehr guten ersten Staffel einer Fernsehserie kein Bedürfnis danach zu haben, die zweite Staffel zu sehen
- die Verwirrung, die einen beim Beginn einer neuen Staffel überkommt, wenn man bemerkt, dass man mindestens drei Handlungsstränge vergessen hat, obwohl man die Serie bis dahin sehr gut fand
- das Rätsel, warum eine Serie, wenn man sie mit jemandem gemeinsam ein zweites Mal sieht, nicht mehr so gut ist (oder aber viel besser), denn als man sie alleine gesehen hat
- überhaupt die Unmöglichkeit, wirklich einschätzen zu können, ob jemandem eine Serie gefällt oder nicht und warum
- den Moment, in dem einem eine Serie, die man lange gesehen hat, so egal wird, dass man keine weitere Folge mehr sieht, was i.d.R. aber sehr lange gar nicht bemerkt
- den Eindruck, dass man eine Serie zwar gerne gesehen hat, aber nicht sagen kann, warum und was sie von anderen Serien unterscheidet
KategorienAllgemein
Die Hoffnung, eine gute Serie möge bald enden (statt endlos ausgewalzt zu werden).
Monoseasonifaction
Recapfusion
Enigma of othereviewvaluation
Intastictability
Incremental irreverence
Je ne sais quid