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Archiv für die Kategorie ‘Allgemein’

„The Simpsons“: Aus nach 23 Jahren?

5. Oktober 2011 6 Kommentare

Die „Simpsons“ könnten am Ende dieser, der 23. Staffel, wegen finanzieller Differenzen eingestellt werden. Das berichtet Chortle.

Fox, Heimatsender der „Simpsons“, droht damit, die Serie abzusetzen, falls die sechs Haupt-Synchronsprecher nicht bereit sind, einer Kürzung ihrer Honorare um 45 Prozent (!) zuzustimmen. Laut Chortle erhalten sie derzeit acht Millionen Dollar pro Staffel. Das Gegenangebot der Darsteller lautet: Honorarkürzung um 30 Prozent, dafür eine minimale Beteiligung an Merchandising und internationalen Rechten der Show. Das hat Fox seinerseits bereits abgelehnt.

Die Schauspieler Dan Castallaneta (Homer), Julie Kavner (Marge), Nancy Cartwright (Bart) und Yeardley Smith (Lisa) sowie Hank Azaria und Harry Shearer verlangen seit Jahren eine Beteiligung an den Millionenumsätzen des „Simpsons“-Imperiums.

UPDATE Wie DWDL berichtet, haben sich Schauspieler und Studio mittlerweile geeinigt (ohne Details bekanntzugeben); die „Simpsons“ sind um weitere zwei Staffeln verlängert worden.

Peng! Ptaff! Dong! Zack! Patschpatschpatsch! Klonk!

29. September 2011 2 Kommentare

Über die letzten Abende habe ich, im Anschluß an ein paar Benny Hill-Shows, die alten „Bottom“-DVDs rausgeholt, weil mir Ade Edmondson und Rik Mayall die legitimen Enkel des Slapstick-Großmeisters Hill schienen. „Bottom“ (BBC2, 1991 – ’95) war die Fortsetzung der „Young Ones“ (BBC2, 1982 – ’84) mit anderen Mitteln — nämlich mit noch gewalttätigeren, noch alberneren, noch pubertäreren. Schon bei Benny Hill waren stets die lustigsten Szenen die, in denen auf Henry McGees Glatze herumgepatscht wurde, aber Edmondson und Mayall haben die fein durchchoreographierten Kämpfchen unter Freunden auf eine neue Stufe gebracht.

Es ist glaube ich ein sehr alter Teil unseres Gehirns, der Gewalttätigkeit dieser Sorte lustig findet (und es ist sehr leicht, den jüngeren Teilen unseres  Gehirns den Vortritt zu lassen und zu sagen: Oh, DAS findest DU also lustig?). Soziologisch betrachtet stammt die Bereitschaft, über den Schaden Dritter zu lachen (weil man selbst heil davongekommen ist?), vermutlich aus bäurisch geprägten Zeiten und Gesellschaften: So wie man im Mittelalter während des Karnevals ungestraft mit Scheiße werfen und sich über die Getroffenen kaputtlachen konnte, so lacht z.B. der Chinese heute noch gerne mal, wenn er jemanden vom Fahrrad fallen sieht oder eine Langnase; am meisten vermutlich, wenn eine Langnase vom Fahrrad fällt. Dann bleibt er stehen, der Chines, gafft ganz ungeniert — und lacht und lacht und lacht.

Wir eher städtisch geprägten Mitteleuropäer tun das nicht, in der Regel jedenfalls nicht. Wir sehen eher diskret zur Seite und gehen vorbei oder fragen gar, ob wir helfen können. (Ich z.B. lache nur über behelmte und sonnenbebrillte Alphamännchen, die den Isaruferweg für einen Wald halten und mit ihrem Mountainbike so rücksichtslos rumrasen, daß es sie irgendwann auf die Fresse legt. Da lache ich allerdings. Und wie!) Aber sobald Gewalttätigkeit nicht wirklich ist, sondern gespielt, gefilmt und im TV zu sehen, oder auch nur im Kasperletheater, gehört sie zu den ältesten Vergnügen der Welt. (Nebenbei: Selbst wenn sich Menschen wirklich oder zumindest potentiell wehtun, lacht man sich ja auf eine beinah beängstigende Weise kaputt, siehe „America’s Funniest Home Videos“.)

Vielleicht haben die ewigen Nachrichten von Kriegen, Bürgerkriegen, blutig niedergeschlagenen Aufständen, Hungersnöten und was nicht alles ja den Spaß an der reinen Gewalt für alle ein bißchen ruiniert. Möglicherweise ist zeitgenössische Comedy deswegen so blutleer, weil heute die Gewalt (plus Sex und Drogen) hinter den Kulissen stattfindet und vor den Kulissen die familienfreundliche gequirlte Kacke (naming no names, Charlie Sheen!). Andererseits war Slapstick vermutlich schon immer (und insbesondere für Kinder) eine Möglichkeit, mit realer Gewalt in der Welt zurechtzukommen, indem man sie sich aneignet und ihr so die Bedrohlichkeit nimmt, wie Kinder eben auch gerne mit Spielzeugwaffen spielen.

Keine Ahnung. Ich jedenfalls will gerne mehr Gewalt im Fernsehen sehen. Gewalt gegen Omas, Kinder und flauschige Tiere! Es muß viel mehr geprügelt, geschlägert, verdroschen, mit Pfannen auf den Kopf gehauen werden! Jetzt sofort!!

In eigener Sache (2)

16. September 2011 Keine Kommentare

Heute im Magazin der Süddeutschen Zeitung: Der große Persönlichkeitstest „Sind Sie ein Mann?“ von moi (S.34 – 39).

Hier drei Bonusfragen zum Ausschneiden und Ins-SZ-Magazin-Kleben:

Am nächsten Morgen gehen Sie joggen, und zwar
a) …mit kurzen, engen Hosen. (-3)
b) …mit einer Flasche Wasser am Gürtel. (-5)
c) …zum Bäcker um die Ecke, Brötchen, Zeitung und Zigaretten holen. (4)

Gesetzt den Fall, Sie wären gleichzeitig mit Babydienst dran: Wie würden Sie beim Joggen den Kinderwagen schieben?
a) mit beiden Händen (-2)
b) mit einer Hand (-4)
c) freihändig (-6)

Wo wir schon dabei sind: Nerven Ihre Kinder Sie?
a) ja (3)
b) O ja! (5)
c) Wer könnte von so hilflosen kleinen Geschöpfen denn genervt sein? (-3)

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In eigener Sache

14. September 2011 Keine Kommentare

 Heute abend in Frankfurt/M.? Noch nichts vor? Dann auf in die Berger Straße 228, wo um 21 Uhr Max Witzigmann und ich lesen werden! Die Frankfurter Rundschau berichtet! Restkarten an der Abendkasse; die weiteren Termine finden Sie auch auf dieser Seite.

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London: You’re ignited!

12. August 2011 3 Kommentare

leider offline

Original hier.

Russell Brand findet im Guardian (wo sonst) die richtigen Worte für die Riots:

I remember Cameron saying „hug a hoodie“ but I haven’t seen him doing it. Why would he? Hoodies don’t vote, they’ve realised it’s pointless, that whoever gets elected will just be a different shade of the „we don’t give a toss about you“ party.

Politicians don’t represent the interests of people who don’t vote. They barely care about the people who do vote. They look after the corporations who get them elected. Cameron only spoke out against News International when it became evident to us, US, the people, not to him (like Rose West, „He must’ve known“) that the newspapers Murdoch controlled were happy to desecrate the dead in the pursuit of another exploitative, distracting story.

Why am I surprised that these young people behave destructively, „mindlessly“, motivated only by self-interest? How should we describe the actions of the city bankers who brought our economy to its knees in 2010? Altruistic? Mindful? Kind? But then again, they do wear suits, so they deserve to be bailed out, perhaps that’s why not one of them has been imprisoned. And they got away with a lot more than a few fucking pairs of trainers.

These young people have no sense of community because they haven’t been given one. They have no stake in society because Cameron’s mentor Margaret Thatcher told us there’s no such thing.

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„Ideal“ abgesetzt, Golden Globes ohne Gervais, neue Sky-Sitcoms

4. August 2011 5 Kommentare

Nach sieben Jahren und ebensovielen Staffeln setzt BBC3 die Kiffer-Sitcom „Ideal“ mit Johnny Vegas als Kleindealer ab. Obwohl die Einschaltquoten höher sind denn je, hat der neue BBC3-Controller Zai Bennett, wie neue Chefs das halt so machen, fast alle Comedies abgesetzt, die seine Vorgänger installiert hatten. Nur „Mongrels“ und „Russell Howard’s Good News“ werden weiterlaufen. Autor Graham Duff, selbst in der Show als Graham Brian zu sehen, dankt den Fans weltweit — „Ideal“ wird mittlerweile in den USA und selbst in Finnland ausgestrahlt — und ist gleichermaßen stolz und frustriert, daß seine Show zu einem Zeitpunkt abgesetzt wird, an dem sie die besten Kritiken, die profiliertesten Gaststars und die meisten Zuschauer hat. „Ideal“ stammt aus der Produktionsfirma Baby Cow von Steve Coogan und Henry Normal.

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Ricky Gervais will nicht noch einmal die Golden Globes moderieren, berichtet die Sun. Er habe es jetzt zweimal getan und werde es wahrscheinlich dabei belassen. Außerdem verteidigt er sich abermals gegen Kritiker, die ihm seine Scherze während der letzten Globes-Zeremonie immer noch nachtragen: „I didn’t do anything wrong. I was poking fun at a room full of people who pretend to be someone else all day. It wasn’t a room which was full of wounded soldiers. These are Hollywood actors!“

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Sky1 hat einige neue Sitcoms auf dem Zettel: „The Cafe“ mit Ralf Little („Royle Family“) wird, Überraschung, in einem Café in Weston-Super-Mare (Somerset) spielen; „Mount Pleasant“ aus der Produktionsschmiede Tiger Aspect („Benidorm“) soll ein ComedyDrama mit etlichen semiprominenten Schauspielern aus „Shameless“, „Skins“, „Teachers“ und „Peep Show“ werden. „Trollied“ schließlich (Premiere heute abend) stammt aus der Feder von Julie Rutterford („Shameless“, „Life on Mars“) und ist evtl. als Vehikel für Jane Horrocks gedacht, die dem einen oder anderen noch als nervtötend dämliche Persönliche Assistentin Bubble aus „Absolutely Fabulous“ bekannt sein könnte. Mit von der Partie sein wird Jason Watkins („Being Human“), produziert hat das ganze Ash Atalla, der schon „The Office“ und einige Folgen „The IT Crowd“ in seinem Lebenslauf stehen hat. Hier ein Trailer:
https://www.youtube.com/watch?v=NWF0jJc2DOM?version=3&hl=de_DE