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„Breaking Bad“-Gewinnspiel: Der Gewinner

30. September 2013 7 Kommentare

Das war’s mit der größten Serie der letzten zehn Jahre: „Breaking Bad“ ist vorbei — und damit auch das Gewinnspiel. Aber natürlich will ich auf keinen Fall etwas spoilern, darum geht es erst nach dem Klick weiter.

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„BB“-Gewinnspiel: Eure Tipps

11. August 2013 1 Kommentar

Die Teilnahmefrist für das Gewinnspiel ist abgelaufen, ich kann (nachdem ich mir am Freitag die ersten acht Folgen der fünften Staffel nochmal am Stück reingetan habe) kaum erwarten, dass „Breaking Bad“ fortgesetzt wird, und damit alle auf dem aktuellen Stand sind, fasse ich hier schnell Eure heißesten Tipps zusammen, wie es weitergehen wird (bzw. was seit dem 12. Juli neu an Tipps dazugekommen ist). Außerdem werde ich, nun ist ja kein weiterer Eintrag mehr möglich, gleich dazuschreiben, was ich selbst denke.

Die erste ausstehende Konfrontation ist die zwischen Hank und Walter, nachdem Hank nun mit ziemlicher Sicherheit die Identität seines Schwagers erraten hat. Also beginnen wir damit:

Danny vermutet, dass Hank keineswegs sterben muss, sondern im Gegenteil Walt bei seinen Drogengeschäften sogar helfen wird. Ein Gedanke, den ich auch schon kurz hatte, zumal weil Hank ja beträchtlich in Walters Schuld steht, schließlich ist es nur Walters Drogengeld und der so finanzierten Reha zu verdanken, dass Hank überhaupt schon wieder so fit und einsatzfähig ist. Zumindest würde ich schätzen, dass dieses Dilemma beim anstehenden Konflikt eine Rolle spielt.

Ron rät, Hank überwache erstmal Walter, um Skyler anschließend als Zeugin auszuquetschen, was wiederum zum Tod Skylers führt, und das Jesse Hank abermals ins Krankenhaus befördert (eine solche Wiederholung halte ich allerdings für eher unwahrscheinlich), was Walt genug Zeit gibt, Walter Jr. zu seinem Nachfolger aufzubauen, bevor er sich stellt.

Dennis meint, es könnte bis zur letzten Folge dauern, bis dieser Konflikt offen eskaliert und Skyler Hank (in Saul Goodmans Büro) erschießt, woraufhin Jesse in der Wüste verschwindet und Walt angesichts der neuen Kälte Skylers zum gebrochenen Mann wird. Das wäre eine echte Überraschung, denn das würde bedeuten, dass Skylers Charakter sich um etwa 180 Grad ändern müsste.

Jan hat die wilde Phantasie, Walter könnte, um Hank abzuschütteln, alle Menschen um ihn herum ausschalten: Saul, Jesse, Lydia und Todd, dann aus der Stadt fliehen und am Ende, nach einem Shootout zwischen DEA, den Nazifreunden Todds und Declan (dem neuen Vertriebspartner Walters aus der siebten Folge der aktuellen Staffel), Hank gegenüberstehen — der dann von Walter Jr. von hinten erschossen wird.

GermanSausage tippt, Hank ließe Walt laufen (wg. Krebs und Mitleid), erschösse aber Jesse, weil der versehentlich das Whitesche Baby tötet (?!), und Skyler sterbe auch.

Enes glaubt an einen Bandenkrieg (und sieht im Maschinengewehr, das Walt zu Beginn der ersten Folge von Staffel fünf im Vorblick erwirbt, eine Anspielung auf „Scarface“, den sich Walter und Walter Jr. ja tatsächlich später im TV ansehen), glaubt weiterhin, dass Walt und Hank sterben (Hank durch Walters Zutun), während Skyler und Jesse überleben.

Genau im Gegenteil hat IttoOgami den Verdacht, Skyler und Walter Jr. seien an Walts 52. schon tot und Walter wollte sich mit dem MG an den Verantwortlichen rächen; Hank überlebe den abschließenden Showdown nicht und es sei an Jesse, mit seinem Mentor abzurechnen. (Dazu sage ich am Ende dieses Eintrags noch was.)

Dass als letztes Bild jemand eine 75 aus Speckstreifen legt, ist ein lustiger Gedanke. Sollte es so kommen, gehört die Soundanlage Dir, Aha.

Porcupine sagt, es sei Todd, der Walt tötet, bekäme Probleme mit den alten Geschäftspartnern von Gus (ich kann nur raten: mit Lydia? Alle anderen sind ja mittlerweile ausgeschaltet, oder nicht?) und würde am Ende von Jesse getötet, der herausgefunden habe, dass es Walt war, der damals Brock vergiftet hat.

Moritz stellt sich dito vor, es sei Jesse, der Walt im Finale tötet, nachdem er, Jesse, aber wieder mit dem Drogennehmen angefangen habe. Hank aber wolle von Walt beteiligt werden, der Hank daraufhin töte und sich nach Kanada absetze (verwechselst Du da was mit „Homeland“, Moritz?). Skyler und die Familie aber zögen weg.

Und zum Schluss vermutet Orang Utan Klaus, alle außer Hank und Skyler überlebten, Walter müsste sich sowohl gegen DEA als auch gegen Gus‘ chilenische Mafia zur Wehr setzen, vergifte Skyler, bevor sie auspacken könnte, und mähte ganz wie Scarface am Ende die ganzen Mafiosi mit seinem MG nieder.

Nun gut. Hier kommen meine two cent:

Nach meinem Dafürhalten müssen für ein halbwegs zufriedenstellendes Finale noch einige offene Rechnungen beglichen werden. Dabei denke ich weniger an Hank, der, s.o., im Grunde Walter ja seine rasche Genesung verdankt und insofern Grund hat, zweimal nachzudenken, bevor er gegen Walt vorgeht. Ich könnte mir tatsächlich sogar vorstellen, dass er irgend einen Deal mit Walter eingeht, auch wenn ich nicht genau wüsste, wie der aussehen sollte: Walt verrät seine neuen Vertriebspartner Declan und dessen Bande an die DEA, darf aber weiterhin nach Tschechien exportieren? Dennoch könnte Hank am Ende natürlich sterben.

Die größte Rechnung hat, ohne dass er es wüsste, aber Jesse mit Walt zu begleichen: nämlich einerseits den Beinahetod von Brock, den Walt ja mit Maiglöckchen vergiftet hat, um Jesse gegen Gus aufzuhetzen. Viel schwerer aber wiegt, dass Walter für den Tod von Jesses Freundin Jane in der zweiten Staffel verantwortlich ist, die er im Schlaf hat ersticken lassen. Und egal, ob Jesse davon erfährt oder nicht: dafür wird Walt büßen müssen —  im Zweifel dadurch, dass er selbst seine Liebsten Sykler und/oder Walter Jr. und/oder Holly verliert. Möglicherweise alle drei, vielleicht indem Skyler und Holly sterben und Walter Jr. sich von seinem Vater abwendet. Jedenfalls wäre meine Prognose für das Ende, dass Walter und Jesse überleben — zumindest die vage Möglichkeit einer Fortsetzung, und sei es nur durch einen Film, wird Vince Gilligan sich sicher offenhalten –, Walter aber seine Familie verloren hat und Jesse am Ende gegen ihn steht (ein schöner neuer Konflikt, der einer Fortsetzung Potential geben könnte).

Was aber dazwischen passiert, ob Walts Krebs wirklich zurück ist, gegen wen Walter das MG einsetzen möchte (die Aryan Brotherhood? Declans Leute?), was mit dem Ricin passiert, das ja auch immer noch im Spiel ist, was aus dem gelehrigen Todd wird (ER könnte der unerwartete Erbe des Imperiums werden), ob Jesse wirklich raus ist oder von Hanks nun aufkeimendem Verdacht ebenso betroffen ist wie Walt und deswegen gezwungenermaßen wieder mit Walter zusammenarbeiten muss — ich weiß es nicht. Und jetzt entschuldigt mich bitte, ich muss mich in einem abgedunkelten Zimmer mit einem kalten Waschlappen auf der Stirn hinlegen und auf „Blood Money“ warten.

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„Breaking Bad“-Gewinnspiel zum Letzten

Nur noch vier Tage bis Einsendeschluss: Wie geht’s denn nun aus?! Extrapunkte, falls die Entscheidung schwierig wird, gibt’s für eine zutreffende Vorhersage, was in der nächsten Episode passiert, „Blood Money“, die am 11. August (in den USA) erstausgestrahlt wird.

Wer sich in der Zwischenzeit nochmals einen schnellen Überblick verschaffen möchte: Hier ist Wasbishergeschah in einer High-School-Musical-Version.

Ob es wirklich so endet wie in diesem Muscial? Ich glaube schon!

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„Breaking Bad“ – Was bisher geschah

Zur Erinnerung: In elf Tagen schließt das „Breaking Bad“-Gewinnspiel seine Tore, und wer die Heimkino-Soundanlage gewinnen möchte, kann dort so lange noch seine Prognose in den Kommentaren abgeben, wie die fünfte Staffel wohl ausgeht: Wer überlebt, wer ins Gras beißt, was das letzte Bild der letzten Folge zeigen wird.

Wer sein Gedächtnis auffrischen möchte, was bislang alles passiert ist, kann sich diesen schönen Trailer von der Comic-Con reinziehen. Aber natürlich nur, wenn er auf dem aktuellen Stand ist!

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Arsch vs. Eimer

22. Juli 2013 2 Kommentare

Wie schön, dass Sommerloch ist. Da kann man sich endlich mal wieder auf Nebenkriegsschauplätzen tummeln wie dem der Causa Matthias Matussek vs. Kurt Krömer.

Was bisher geschah: der Krawalljournalist Matthias Matussek hat beschlossen, eine Einladung in Kurt Krömers Krawalltalkshow „Krömer — Late Night Show“ anzunehmen, ist dort von Krömer als „hinterfotziges Arschloch“ und, mehrfach, als „Puffgänger“ bezeichnet worden und hat sich dann entschieden, nun furchtbar beleidigt zu sein und auf Herausschneiden von Teilen seines Auftritts oder des ganzen Auftritts zu klagen. Mit eher geringer Aussicht auf Erfolg, was man so hört.

In der Folge aber ist ein großes Zetern und Klagen losgegangen: der eine darf seine Gewaltphantasien im „European“ ausleben und von Huren und Asiatenärschen träumen, der andere schäumt seinen Hass einfach ohne Umwege über Argumente ins Internet und schimpft auf den „TV-Kretin“ („und man spricht da noch von ‚Kunstfreiheit'“). Matussek selbst sieht im Nachhinein für sich zwei Optionen, „Krömer eine reinzuhauen oder rauszugehen“, obwohl er natürlich beides hätte machen können. Hat er aber nicht, sondern die ganze Sendung über mitgespielt und hinterher sogar noch für ein Foto posiert.

Ich bin reichlich ratlos, und zwar nicht nur über die Stellvertreterreaktionen von Leuten, die die Sendung m.W. gar nicht gesehen haben und insofern (mal wieder) über etwas urteilen, das sie nur vom Hörensagen kennen. Das alleine sollte ja nun schon stutzig machen; aber Schwamm drüber, ist halt Sommerloch, und die Medien tun ja offenbar alles dafür, noch Öl ins Feuer zu gießen.

Nein, ratlos bin ich in erster Linie über Matussek. Der Mann ist doch Medienprofi. Wer, wenn nicht er, wüsste denn, dass Menschen, die in den Medien vorkommen, und noch dazu bei Comedyshows, immer Rollen spielen? Alexander Bojcan die des Kurt Krömer und Matthias Matussek die des Gastes?

Denn da geht doch das Missverständnis schon los: dass Kurt Krömer überhaupt satisfaktionsfähig wäre. Ist er nicht, er ist nur eine Rolle, eine Kunstfigur, wie Ali G die Rolle ist, in der Sacha Baron Cohen die Gäste seiner „Ali G Show“ noch viel mehr beleidigt und gedemütigt hat. Ohne dass die hinterher geklagt hätten, denn dort wussten sie, dass sie Gäste sind, die gekommen sind, um ihre Rollen als Gäste zu spielen. Die gekommen sind, um sich zur Unterhaltung des Publikums von Ali G zum Horst machen lassen. Und nicht, um die Welt über das Erscheinen ihrer neue Bücher, Filme oder Platten zu informieren. Wie um Himmels willen konnte Matussek das glauben?

Kurt Krömer kann niemanden beleidigen, so wenig wie Ekel Alfred oder der Kater Garfield jemanden beleidigen können: Weil sie Figuren sind, Erfindungen, Fiktionen, die per definitionem mit Platzpatronen schießen, selbst wenn sie „Amok laufen“, wie Matussek jetzt behauptet. Selbst wenn die Trennung von Kunstfigur und Darsteller nicht so klar wäre wie hier, weil sie unterschiedlich heißen: der Rahmen der Sendung muss doch klar machen, dass man sich in einer künstlichen Situation befindet. Das hat es ja nun sogar schon im deutschen Fernsehen gegeben, zum Beispiel von Karl Dall, wenn sich noch jemand an „Dall-As“ (1985 – 1991, RTLplus) erinnern kann.

Die Untergriffigkeit der Krömer-Show ist also ihr Konzept. Nun zu verlangen, für Matthias Matussek eine Ausnahme zu machen und ihn in Ruhe sein Buch bewerben zu lassen, ist geradezu grotesk. Gerade Matussek, dem Spiegel-Leser sogar im Spiegel ins Stammbuch schreiben dürfen, er, der „Chefkonservative des Spiegel„, sei der „blindgläubigste Ratzinger-Bewunderer und gockelhafteste Papsttum-Propagandist“, „der Hannes Jaenicke des Feuilletons“ (Leserbriefe in der Ausgabe 29/2013, S. 14), muss sich dessen bewusst sein, welche Angriffsfläche er für Krömer bietet. Zumal er ja mit Krömer durchaus auf Augenhöhe ist, schlagfertig, wortgewandt, ein Alphamännchen des Alphamännchenjournalismus, und nicht etwa eine radebrechende Dolly Buster, die von Karl Dall auf ihre großen Titten angesprochen wird.

Ali G hat in einem legendären Doppelinterview mit David und Victoria Beckham „Posh Spice“ gefragt, ob sie sich von David anal hernehmen lassen würde:

Ali G: Me heard that there is an insulting song that they sing about you has you heard it, what is the words?

Victoria Beckham: They say Posh Spice.

Ali G: That you take it up the arse.

Victoria Beckham: That’s right.

Ali G: But that’s not insulting, that’s the biggest compliment you can pay someone. No but seriously, does you take it up the botty?

Victoria Beckham: No of course I don’t.

Ali G: Beckham, you telling me you ain’t never been caught offside?

David Beckham: No.

Eine Situation, in der andere Männer, und zwar zur Verteidigung ihrer Frau, wohlgemerkt, nicht um sich selbst zu wehren, durchaus handgreiflich hätten werden können. Was war die Reaktion von Victoria und David? Sie haben gelacht. Offenkundig war die Situation ihnen peinlich, aber sie haben sie weggelacht. Und die Reaktion des Publikums? Sie haben die beiden dafür geliebt.

Matthias Matusseks großes Ego aber lässt so eine Reaktion nicht zu. Dafür liebt er sich selbst viel zu sehr. Meine Reaktion aber als Publikum: Ich halte ihn für eine arme Wurst. So unterschiedlich kann’s gehen.

R.I.P. Mel Smith

Mit nur sechzig Jahren ist Mel Smith gestern an den Folgen eines Herzinfarktes gestorben. Ein schwerer Verlust für die britische Comedy, die damit nicht nur einen großen Autor, Darsteller und Regisseur verliert, sondern auch einen herausragenden Produzenten, ja Mentor.

Denn während Mel Smith (zumindest hierzulande) vor allem als Hälfte von „Smith and Jones“ wahrgenommen wird, der an der Seite von Griff Rhys Jones in zehn (!) Staffeln „Alas Smith and Jones“ (BBC2/BBC1, 1984 – 1998) spielte, und von Fans der Britcoms vielleicht noch als Bestandteil der „Not the Nine O’Clock News“ neben u.a. Rowan Atkinson, so war er doch auch, zusammen mit Rhys Jones, Geburtshelfer zahlloser erstklassiger Comedyshows wie „Da Ali G Show“, „Green Wing“, „I’m Alan Partridge“, „Look Around You“, „The Day Today“, „The IT Crowd“ und „QI“. Schon 1981 nämlich gründeten Rhys Jones und Smith die Produktionsgesellschaft Talkback, mittlerweile eine der größten Produktionsfirmen Großbritanniens, die all diese Serien und die Panelshow „QI“ mit Stephen Fry produziert hat.

Natürlich ist Talkback schon 2003 (für 62 Millionen Pfund) an FreemantleMedia verkauft worden, so dass Smith an vielen der genannten Shows allenfalls indirekt beteiligt war; seine größte Zeit waren die 80er- und 90er-Jahre, und gesundheitlich ging es Mel Smith schon länger nicht mehr sehr gut. Aber sein guter Geist wirkte seit je über die Produktionen hinaus, an denen er direkt beteiligt war — indem er etwa Graham Linehan und dessen damaligen Autorenpartner Arthur Mathews als Mentor hilfreich war. Beide hatten ihre ersten Sketche in „Not the Nine O’Clock News“, und auch „Paris“ (Channel 4, 1994), die erfolglose Sitcom von Linehan und Mathews vor „Father Ted“, entstand bei Talkback.

Dementsprechend meldete sich Graham Linehan auf Twitter:

Very sad to hear news of Mel Smith’s death has been confirmed. He and Griff gave Arthur and I our break. Was always so kind & generous to us.

Ja, schade um Mel Smith, der die berühmten funny bones hatte. Wie man ganz leicht an diesem Sketch aus „Smith and Jones“ erkennen kann.