Seit heute in den Regalen: „The Infidel“
David Baddiel war sich bis zum Schluß nicht sicher, ob er mit seiner Bodyswap-Komödie „The Infidel“ nicht den Zorn aller Muslime auf sich ziehen würde. Er habe, so Baddiel in einem Fernseh-Morgenmagazin, seinen Produzenten für dessen Mut bewundert und ihn gefragt, ob er nicht eine Fatwa befürchte. Der habe gesagt: Nein, befürchte er nicht. Und was das sei, eine Fatwa.
Die BBC hatte diesen Mut nicht und ist nach einer Weile (und nach Sachsgate) aus der Filmentwicklung ausgestiegen. Dabei ist „The Infidel“ tatsächlich harmlos und wird gerade von Muslimen hoch geschätzt: Er wird bereits nach Pakistan und Iran verliehen (nicht aber nach Israel, interessanterweise). Vermutlich, weil die Normalität der nicht besonders religiösen Familie Nasir, wie sie im Film gezeigt wird, für die allermeisten Muslime sehr zur Identifikation einlädt. Und Omid Djalili ist ja ohnehin unglaublich sympathisch.
https://www.youtube.com/watch?v=BMudF0MQgC0&hl=de_DE&fs=1
Eine ausführliche Kritik zum Film findet sich höchstwahrscheinlich in der nächsten TITANIC, bis dahin nur soviel: Baddiels Film ist über weite Strecken sehr komisch, das Ende ist allerdings vermutlich mit einer Brechstange geschrieben worden. Insgesamt hat „The Infidel“ die Tendenz, ein wenig zu harmlos zu sein. Es sind aber viele gute Scherze dabei, und die entschädigen durchaus für die Harmoniesucht. 8,93 Pfund bei Amazon kann man sich den Spaß schon kosten lassen; und wer es gerne schwärzer mag, muß ja nur noch ein paar Tage warten: dann kommt Chris Morris‘ „Four Lions“ in die Läden.
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