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Archiv für die Kategorie ‘Sitcom’

Piloten-Check 9: Ein Schuß ins Dunkle

21. März 2010 1 Kommentar

Es wird wohl bei der Pilotfolge bleiben: Julia Davis‘ und Jessica Hynes‘ „Lizzie and Sarah“ (BabyCow, gestern um 23.45 Uhr auf BBC2) ist nicht zufällig zu so später Zeit gelaufen — und eine Fortsetzung schwer vorstellbar.

Nicht, daß nicht schon das Setup dem Zuschauer einiges abverlangte. Lizzie (Davis) und Sarah (Hynes) sind zwei verblühte Mauerblümchen, zwei suburban housewives, einander ähnlich bis zur Verwechselbarkeit (warum eigentlich?), die sich von ihren Ehemännern Michael und John (Mark Heap, David Cann) grausamste Widerwärtigkeiten bieten lassen: beim Sex mit dem Kopfkissen beinah erstickt zu werden, im Regen stehen gelassen oder mit einem Gutschein für eine Schönheits-OP in Teheran (plus One-Way-Busticket) beschenkt zu werden. Nach einer mißglückten Geburtstagsparty für Sarah fliehen die beiden Frauen in die Stadt, amüsieren sich dort mit Alkohol und fremden Kerlen und werden prompt bestohlen. Sie verfolgen den Dieb, stellen ihn und nehmen ihre Brieftaschen an sich — sowie den Revolver des Diebs, der unversehens losgeht und ihn tötet. So weit, so hergeholt.

Diesem Totschlag aber folgt ein so brutaler wie schlichter Rachefeldzug: Lizzie und Sarah erschießen ihre Männer, von denen sich einer auch noch als Bigamist und Paßfälscher entpuppt, sowie das unfaßbar fette Kindermädchen, das natürlich eine (in Details, die man lieber nicht gesehen hätte, gezeigte) Affäre mit dem anderen Ehemann hatte — und beschließen, mit dem Busticket nach Afghanistan zu fliehen.

Hier stimmt mal gar nichts: Davis und Hynes sind weder glaubwürdige Mittfünfzigerinnen, nicht im Aussehen und nicht im Gebaren, noch glaubwürdige Teenager (in einem vollkommen überflüssigen Subplot), und die Inszenierung insbesondere der Gewalttätigkeiten ist jenseits von allem, was  man mit viel gutem Willen so gerade noch glauben könnte. Denn natürlich kämen zwei ältere Frauen weder mit einer Schießerei auf offener Straße inklusive Leiche einfach so davon (abgesehen davon, daß einem der Revolver aus der Hand fliegen müßte, wenn man ihn so nonchalant hält und er versehentlich losgeht), noch spritzt das Blut so wie dargestellt, noch hielte sich jemand auf den Beinen, der zweimal aus nächster Nähe in die Brust geschossen wird. Jaja, alles für sich genommen nicht so wichtig — in der Häufung von Unwahrscheinlichkeiten und Unmöglichkeiten aber, und vor dem Hintergrund einer gelinde gesagt unplausiblen Charakterentwicklung: ein ziemliches Desaster. Und das schlimmste: noch nicht mal ein komisches.

Unklar bleibt jedenfalls mir, worauf dieser Pilot hinauslaufen sollte: Die Geschichte von Lizzie und Sarah ist hier zuende erzählt — ihre bösen Ehemänner und das Kindermädchen sind tot, sie haben sich aus dem Ehejoch befreit. Was soll da noch kommen? Eine wilde Flucht durch Afghanistan? Oder haben Davis und Hynes schon geahnt, daß der BBC eine Serie, die „Nighty Night“ tatsächlich weit hinter sich läßt, eventuell zu starker Tobak ist — und die ganze Story in diese eine Folge gepackt?

Man spricht Deutsch

18. Februar 2010 15 Kommentare
ZDFneo will die Generation Internet zurück vor die Glotze locken — mit jungen britischen Sitcoms. Donnerstags zeigt der Digitalkanal „How Not to Live Your Life – Volle Peilung“.

Die schlechte Nachricht ist: Sie werden Don Danbury vermutlich nicht mögen. Zu Recht, denn der Endzwanziger ist furchtbar unsympathisch: präpotent, ich-fixiert, Schnösel durch und durch. In der ersten Folge „How Not to Live Your Life – Volle Peilung“ zieht er in ein schmuckes Häuschen, das ihm seine Oma vererbt hat, lässt sich anschließend von ihrem Pfleger den Arsch nachtragen und seine Jugendflamme Abby als Untermieterin einziehen, um ihr besser nachstellen zu können. Manchmal in den Kleidern seiner Oma.

Es stört die Macher der Show nicht, dass dabei sehr viele Fragen offen bleiben: Warum nur findet Abby Don charmant? Weshalb bleibt der Pfleger im Haus wohnen und lässt Don seine Dienste in Anspruch nehmen? Und wovon lebt der frisch gekündigte Don überhaupt? Und wie viel ist von diesem dezidiert britischen Humor, der von der einen oder anderen hierzulande eher unbekannten Verklemmtheit lebt, überhaupt lustig? Wer länger als zwei Folgen an „How Not to…“ dranbleiben will, der muss schon ein bisschen in die Serie investieren.

Die gute Nachricht ist: Sowohl die BBC, die „How Not to…“ gemacht hat, als auch ZDFneo haben Geduld mit Don. Und mit Dan Clark, der den Don spielt, die Serie geschrieben und sogar produziert hat. Clark war ein weitgehend unbeschriebenes Blatt, die BBC hat ihn dennoch eine ganze Serie entwickeln lassen — und sie trotz Quoteneinbruchs nicht etwa mittendrin abgesetzt. Das hat sich ausgezahlt, denn „How Not to…“ hat sich als Slow Burner entpuppt, als Serie also, die erst nach etlichen Folgen zu ihrer Form findet. In Großbritannien ist schon die dritte Staffel in Arbeit.

„Wir müssen eine Serie nicht gleich absetzen oder auf einen unattraktiven Platz verschieben, wenn die Quote nicht auf Anhieb stimmt“, sagt Sebastian Lückel, der zuständige ZDF-Redakteur — schließlich liegen die Quoten von ZDFneo eh noch im kaum messbaren Bereich. „How Not to…“ ist bereits die dritte Britcom auf demselben Sendeplatz. „Wir wollten zeitgemäße und interessante Sitcoms im Programm haben“, sagt Lückel, „und oberstes Kriterium war ein spezieller Witz. Wenn man diese Richtung verfolgt, landet man fast zwangsläufig bei britischen Serien.“ Denn Britcoms sind, um das Mindeste zu sagen, gerne exzentrisch: böse, albern, vulgär, psychedelisch — und oft innovativ. Auf anderen Sendern, die mit Mainstream à la „Two and a Half Men“ Quote machen müssen, kann man sie sich kaum vorstellen: Das ist echtes Minderheitenprogramm. Für Minderheiten, die längst nicht mehr sehen wollen, was die Sender ihnen vorsetzen (und die allmählich zur Mehrheit werden), sondern massenhaft DVDs via Import bestellen oder sich gleich illegal im Internet versorgen. Mit „30 Rock“ etwa, der preisgekrönten US-Comedy von und mit Tina Fey, die als Sarah-Palin-Double auch hierzulande bekannt geworden ist. Auch „30 Rock“ hat einen Platz bei ZDFneo gefunden, sogar solide synchronisiert.

Die Synchronisation bleibt allerdings der Pferdefuß aller Bemühungen, britische Comedy in Deutschland zu etablieren. Sie zerstört zwangsläufig viel Sprachkomik und irritiert, weil sie versuchen muss, kulturelle Unterschiede einzuebnen, die es sowohl in der Fluch- und Schimpfkultur als auch in sexuellen Tabus gibt. Unterschiede, die zwischen Deutschen und Briten größer sind als zwischen Deutschen und Amerikanern. Früher konnten Öffentlich-Rechtliche, die sich auch damals schon um die Zielgruppe gebildeter und medienaffiner junger Menschen sorgten, britische Comedy im Zweikanalton oder mit Untertiteln ausstrahlen. Das lassen heute die TV-Lizenzen nicht mehr zu: Zu groß ist die Sorge, die Serien mit Originalton könnten mitgeschnitten werden und auf noch mehr Internetplattformen auftauchen.

Zuerst erschienen in der taz von heute; die Überschrift habe ich mal der gedruckten Ausgabe angepaßt.

Sind Fernsehserien unsere Freunde?

9. Februar 2010 6 Kommentare
Trifft man jemanden zum ersten Mal, weiß man in vielen Fällen ziemlich schnell, ob man ihn mögen wird oder nicht. Später wird man genauer sagen können, warum oder warum nicht, aber für gewöhnlich kommt zuerst das Urteil und dann die Begründung. Urteil aus dem Bauch, Begründung aus dem Kopf. Ähnlich verhält es sich (zumindest bei mir) mit Serien: Ich mag sie oder mag sie nicht, und wenn ich erstmal eine Haltung einer Serie gegenüber eingenommen habe, werden auch gute Gründe für eine andere Haltung nichts mehr ausrichten.
Solche Haltungen gegenüber Menschen ändern sich allenfalls, wenn man aus dem einen oder anderen Grund mehr Zeit mit ihnen verbringt, sei es im Büro oder weil sie zum gemeinsamen Freundeskreis gehören, und gegenüber Serien, wenn man mehr Folgen sieht, weil man vielleicht zufällig wieder eingeschaltet hat.
Wäre „How Not to Live Your Life“ eine Person, dann wäre sie laut, penetrant und durch und durch ironisch. Ungefähr wie Oliver Pocher. Anders als mit Oliver Pocher habe ich allerdings mit „HNtLYL“ einige Zeit verbracht. Und nach einer sehr anstrengenden ersten Folge, in der die Hauptfigur Don (gespielt vom Autor und Produzent der Show Dan Clark) vollkommen unlikeable ist, und einer ebenso anstrengenden zweiten Folge — fing ich plötzlich an, ihn, Don, und die Serie zu mögen. Nicht so sehr, daß ich mich verliebt hätte in sie. Aber so sehr, daß ich sie zuende gesehen habe. Und den Witz kapiert habe.
Mehr zur Serie später, hier nur soviel: Sie beruht auf einem Kurzformat, das Clark zusammen mit Gary Reich für Paramount Comedy 1 entwickelt hat: „Dan Clark’s Guide to Dating“, in dem in Minutenlänge zehn Pointen erzählt wurden — was man zum ersten Date nicht anziehen sollte, was man nicht sagen sollte, welche Drogen man nicht nehmen sollte usw. Aus diesen „How not to…“-Gags entstand „HNtLYL“ (das etliche solcher Listen-Gags enthält); das ist auch das größte Handicap der Serie, die ansonsten nämlich kaum eine (sinnvolle) Geschichte erzählt. Leider sind die wenigsten der frühen Clips online, immerhin drei habe ich gefunden. Hier sind sie.



The Not So Fast Show

22. Januar 2010 1 Kommentar

Simon Day, Charlie Higson und Paul Whitehouse haben sich ihre Meriten schon vor langer Zeit verdient: Mit der „Fast Show“ haben sie Mitte der Neunziger im Alleingang das totgeglaubte Genre der auf Catchphrases basierenden Sketchshow wiederbelebt; insbesondere Whitehouse hat auch außerhalb der Show in unterschiedlichsten Rollen oft hoch komische Figuren gespielt — etwa in (dem leider nie auf DVD erschienenen) „Help“, wo er an der Seite von Chris Langham als Psychologen sämtliche Patientenrollen übernahm. Dementsprechend große Erwartungen hatte ich an ihre erste gemeinsame Fernsehproduktion seit damals, die nun angelaufene Spoof-Show „Bellamy’s People“ (BBC2, donnerstags). „Bellamy’s People“ ist die Fernsehadaption der erfolgreichen Radioshow „Down the Line“, einer Parodie auf Call-in-Shows, bei der der ahnunglose Moderator sich mit Anrufern, die sämtlich von prominenten Comedians gespielt werden, über vorgegebene Themen unterhält. Das Team ist das gleiche geblieben, allen voran Rhys Thomas als Moderator; auch er war bei der „Fast Show“ schon als Gast dabei.

Leider hat zumindest die erste Folge die Adaption nur so lala überstanden. Nun besucht der Moderator die regelmäßigen Anrufer auf seinen Reisen durch England, die Parodie richtet sich also gegen Promi-Reiseshows, und stolpert über exzentrische Briten noch und nöcher: etwa die beiden blaublütigen Schwestern, die ihr Schlösschen je zur Hälfte nach ihren politischen Ansichten eingerichtet haben: halb kommunistisch, halb faschistisch. Oder den Schwarzen, der sich den „Lion of Harlesden“ nennt und seine schön geschmacklose Wohnungseinrichtung unter dem Leitmotiv des Löwen eingerichtet hat — und sich auch vom Moderator nicht davon überzeugen läßt, daß die Porzellanstatue einen schwarzen Panther darstellt und der Teppich aus Zebrafell ist. Oder den moslemischen Community Leader Mr. Khan, der offenbar nicht so genau weiß, was er in seiner Position überhaupt für Aufgaben hat. Manche Charaktere sind da recht überzeichnet, andere bleiben ein bißchen näher an der Realität, aber oft fehlen die entscheidenden Witze, die aus dem Set Up erst den Honig gesogen hätten: Auf’s Brett gestiegen, aber nicht abgesprungen.

Möglich aber, daß, wie der Guardian vermutet, für die erste Folge die Prämisse und die Figuren ein bißchen zu deutlich erklärt werden mußten und deswegen die Gags unter den Tisch gefallen sind. Möglich, daß „Bellamy’s People“ wird, was ebenfalls der Guardian hofft: eine Art „Little Britain“ für Erwachsene.

Weihnachten mit der Familie

29. Dezember 2009 Keine Kommentare

Die Christmas Specials britischer Sitcoms sind, um den Scherz aus meinem eigenen Glossar zu wiederholen, perfekt für Menschen, die Weihnachten gerne mit der Familie verbringen, so lange es nicht die eigene ist: Eine mal 45minütiges, mal 60minütiges Bonus-Episode mit den bekannten Serienfiguren, die hier aber die Möglichkeit erhalten, die Routine der Serie zu verlassen — um außergewöhnliche Orte aufzusuchen, (prominente) Gäste zu laden oder Aspekte der Charaktere zu zeigen, die sonst nicht so deutlich herausgearbeitet sind.

Im Falle der charmantesten Fernsehfamilie der letzten Jahre, den Brockmans aus „Outnumbered“, bedeutet das Special vor allem: daß die Kinder ein bißchen nervtötender sind als sonst, die ohnehin so aufdringliche wie verzweifelte Freundin der Familie Jane, Mutter von Karens Freundin Alexa, ist noch ein bißchen aufdringlicher und verzweifelter, schließlich hat ihr Mann über Weihnachten das Sorgerecht für Alexa per Anwalt eingefordert, und der demente Großvater ist so unzertrennlich mit einem gleichfalls höchst senilen Heimmitbewohner, daß der auch noch eingeladen werden muß — und sich später als breitestes Schottisch sprechender ehemaliger Sicherheitsfachmann entpuppt, bzw.: „Ich war zehn Jahre Security-Mann. Davor war ich 20 Jahre lang Einbrecher.“

https://www.youtube.com/watch?v=O-xn17G_Hck&hl=de_DE&fs=1&

Eine hübsche Pointe, denn wir treffen die Brockmans zu Beginn des Specials dabei an, wie sie eine Liste aufstellen, was bei dem Einbruch weggekommen ist, dem sie zum Opfer gefallen sind: dies und das, und vielleicht, so überlegen Pete und Sue leider ein bißchen zu laut, auch noch Sues Schmuck, den sie ja damals nicht von der Versicherung ersetzt haben wollte. Das wäre natürlich eine Lüge, und nicht nur die siebenjährige Karen kann ihre Eltern nun mit einer Diskussion über Lügen und wann sie gerechtfertig sind verwickeln, auch Jake nutzt die Schwindelei als Steilvorlage für seine Argumentation über illegale Musikdownloads. Die damit endet, daß Liam (oder Noel?) Gallagher schließlich gesagt hätte, er gäbe sein Geld für Drogen aus, was ja nichts anderes bedeute als daß jeder, der eine Oasis-CD kauft, damit direkt Drogenkonsum fördere.

Daß die Kinder anstrengender sind als sonst, verzeiht man aber: ist ja auch nur realistisch, an Weihnachten. Und lustig ist es immer noch, nicht zuletzt weil etwa Karen ja auch immer recht hat. „A Christmas Carol“ etwa lehnt sie ab, schließlich mache ein Tag gutes Benehmen ja nicht tausend Jahre Mißgunst wett. Und wenn Hitler nach seinen Untaten versprochen hätte, von nun an bis an sein Lebensende gut zu sein — hätte man ihm verziehen?!

Das „Outnumbered“-Weihnachtsspecial erscheint am 18. Januar auf DVD.

Weihnachtsbilanz 2009

28. Dezember 2009 2 Kommentare

Gesehen:

  • „Benidorm“ (2007 — 09, ITV1)
    Die zweite Staffel ist tatsächlich schon um einiges lustiger als die erste; das Special geht ebenfalls klar, obwohl es einer Filmparodie bei weitem zu viel Raum gibt. Die dritte Staffel schafft etwas erstaunliches: Sie macht die Sitcom zum Comedy-Drama, verlängert jede Folge auf 45 Minuten, gibt den Figuren mehr Tiefe und mehr Handlung, schießt aber gleichzeitig in jeder Folge ca. zweimal mit irgendwelchen aberwitzigen Gag-Gimmicks über’s Ziel hinaus — und kriegt doch noch die Kurve. In der letzten Folge war einer der lustigsten Gags, die ich dieses Jahr gesehen habe. Wer auch immer mir hier in den Kommentaren empfohlen hat, nach der ersten Staffel dranzubleiben: Herzlichen Dank.
  • „The Armstrong And Miller Show“ (2007 — 09, BBC1)
    Moderne Sketch-Comedy mit einem double act, der überrascht, weil Alexander Armstrong und Ben Miller sich in ihrem trockenen Understatement sehr ähnlich sind. Dementsprechend gibt es keine klassische Rollenverteilung zwischen straight man und funny man, stattdessen setzen die beiden auf ihre schauspielerischen Talente. Wiederkehrende Figuren sind u.a. zwei Royal Air Force-Piloten während des Zweiten Weltkriegs, die sich im respektlosen Slang heutiger Teenager unterhalten, Steinzeitmenschen, die zum ersten mal modernen Themen wie Smalltalk, Kunst oder Vorstellungsgespräche begegnen, und der geschiedene Vater, der seinem Sohn (Tyger Drew-Honey, „Outnumbered“) in fürsorglichen Tonfall brutal ehrliche Antworten auf unschuldige Fragen wie „warum habt ihr euch scheiden lassen?“ gibt: „Um ehrlich zu sein: daran bist du schuld, mein Sohn…“

  • „Christmas at the Riviera“ (1997, ITV)
    Ein Weihnachtsfilm von den Autoren von „Worst Week of My Life“ Mark Bussell und Justin Sbresni mit prominentem Cast (Alexander Armstrong, Rasmus Hardiker, Katherine Parkinson, Reece Shearsmith, Geoffrey Whitehead), aber ohne den letzten zündenden Funken, der die Geschichte um den tolpatschigen zweiten Hotelmanager (Shearsmith) und die Katastrophen, die sich in seinem Hotel (dem „Riviera“) anbahnen, zum Brennen gebracht hätte. Trotzdem solide Unterhaltung.
  • „The Thick of It“ (2005 — 09, BBC4/BBC2)
    Es ist beinahe ein Wunder, wie Armando Iannucci und seine Leute es geschafft haben, diese Serie ohne ihren Hauptdarsteller nicht nur am Leben zu erhalten, sondern auf gleichem, wenn nicht noch höherem Niveau fortzuführen. Aber Rebecca Front („Alan Partridge“, „Nighty Night“) ist ein adäquater Ersatz für Chris Langham, und Peter Capaldi als cholerischer Spin Doctor, der die Minister der britischen Regierung als Schießhund des Premiers auf Trab hält, ist ohnehin das eigentliche Rückgrat dieser aktualisierten Version von „Yes, Minister“.
  • „Beautiful People“ (2008 — 09, BBC2)
    Erst zwei Folgen dieser ziemlich schwulen Sitcom um zwei Teenager in Reading, die ihre Idee von „Camp“ gegen alle Welt, aber mit Rückhalt ihrer Eltern durchsetzen, habe ich besichtigt — werde mich aber nach der ersten Staffel noch einmal dazu auslassen.
  • „Charlie Brooker’s Screenwipe — Review of the year 2009“
    war so gut wie Charlie Brooker immer ist, und

nicht gesehen

habe ich bislang das „Outnumbered“-oder überhaupt irgendein Weihnachtsspecial. Kommt aber noch.