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Archiv für die Kategorie ‘Sitcom’

Die IT-Krauts

17. September 2009 7 Kommentare

Ab Sonntag läuft „The IT Crowd“ bei Comedy Central (immer sonntags, 22.15 Uhr), und sie klingen, als hätte die B-Mannschaft des Theater-Grundkurses an der „Reich und schön“-Oberschule in Mölln sie eines nebligen, grauen Tages synchronisiert, obwohl sie weiß Gott keine Lust dazu hatte.

Chris Morris (Denholm Reynholm), verdienter Satire-Haudegen des britischen Fernsehens und hier Senior-Gaststar mit nur wenigen Auftritten, wird von einem Schnösel im genau gleichen Alter wie der Rest der Bande gesprochen, ohne auch nur annähernd soviel Distanz und Autorität in der Stimme wie das Original. Von Chris O’Dowds (Roy) Loser-Irisch ist nichts übriggeblieben, und auch die kieksige Unsicherheit von Katherine Parkinson (als Jen) ist weg. Ganz zu schweigen von Richard Ayoades (Moss) mokantem Näseln, das durch eine Nerd-Stimme ersetzt worden ist, die in meiner Erinnerung gerade wie Willie aus der „Biene Maja“ klingt. Hoffentlich kriegt CC nie Graham Linehans noch größeren Geniestreich „Father Ted“ in die Finger…

Comedy im 1. Semester

12. September 2009 1 Kommentar

Die BBC-Kinderparty geht weiter: Wie schon „Lunch Monkeys“ (wir berichteten gestern) ist auch „Off the Hook“ (ebenfalls BBC3) an den Fernsehnachwuchs gerichtet, der sich eben noch über die „Inbetweeners“ gefreut hat — dieser Vergleich drängt sich hier noch stärker als bei „Lunch Monkeys“ auf, denn „Off the Hook“ ist die direkte Fortsetzung der Abenteuer einer Schülerclique und dreht sich um das Leben an der Uni und den frisch immatrikulierten Danny sowie seinen (mal wieder) dicken Kumpel Shane. Ach so, und dann spielt auch noch der eine aus den „Inbetweeners“ mit (James Buckley).

Leider ist „Off the Hook“ wahnsinnig brav, erkennbar von Erwachsenen für Jugendliche geschrieben und ohne wirkliche Lacher. Höhepunkt der ersten Folge: Danny schreibt sich, natürlich um einer Mädchen zu imponieren, für einen Zeichenkurs als Nacktmodell ein (wie peiiiinlich!) und stellt erst, als er splitterfasernackt vor die Klasse tritt, fest, daß diese Woche erstmal Porträtzeichnen dran ist (o neiiiiiiin!!).

Wer will, kann sich die ganze erste Folge bei YouTube anschauen, bis die BBC was merkt — ich wüßte aber nicht, warum man das tun sollte. Zumindest nicht, solange man noch irgendwo Sue Townsends „Adrian Mole“ herumliegen hat, als Buch oder verfilmt: Damit habe ich mich zu diesen Zeiten jedenfalls sehr viel eher identifizieren können als mit diesem oberflächlichen Zeug hier.

BBC3 jetzt mit Büro-Kindergarten

11. September 2009 Keine Kommentare

Who let the kids out?! Zwei neue Sitcoms auf BBC3 — und beides Teen-Formate? „Das finde ich nicht gut!“ (Helge Schneider)

„Lunch Monkeys“ porträtiert eine Handvoll Schulabgänger, die sich ganz gegen ihren Willen in einer unfaßbar langweiligen Arbeitswelt wiederfinden: In der Post-Abteilung einer großen Anwaltskanzlei. Dort juxen und albern sie den ganzen Tag herum, treten am ersten Arbeitstag mit iPod-Stöpseln in den Ohren beim Chef an, gehen dort gleich noch ans Handy, schreiben eine SMS und beleidigen anschließend seine Frau, die auf einem Schreibtischfoto eher unvorteilhaft rüberkommt — nein, lustiger wird’s nicht. Dazu noch ein Anwaltsschnösel, der drauf und dran ist, sich durchs ganze Büro zu bumsen („just the girls“) und direkt eine der Neuen schwängert, puha. Kinder, die Büro spielen.

https://www.youtube.com/watch?v=18VqWzyQbv4&hl=de&fs=1&

Vielleicht ist es der Erfolg von „The Inbetweeners“ (und der von „Gavin & Stacey“, auch wenn letztere schon ein paar Jährchen älter sind). Jedenfalls richtet die Beeb ihre Comedy-Neuentwicklungen nun offenbar in erster Linie an Kinder, möglicherweise in der Hoffnung, die kennen „The Office“ nicht. Oder, wie es Lucy Mangan ausdrückt: „Lunch Monkeys“

broke two of the golden rules of modern comedy. First, don’t set it in an office until memories of Gervais and Merchant’s genius creation have been given at least 30 years to fade. And second, if you do set it in an office, do not include the line: „It just seems like there should be more to life than this.“ It makes people weep, and not in a good, recognition-of-a-timeless-and-immortal-truth kind of way.

Mal sehen, ob wenigstens „Off the Hook“ was taugt, die andere neue Kinder-Sitcoms von BBC3.

In the News (3)

3. September 2009 6 Kommentare

Ein Stern verglüht: Die (jedenfalls zum größeren Teil) sehr komischen „Star Stories“ werden keine vierte Staffel erhalten. Das berichtet die Sun. In Anbetracht der tollen Episoden um Bono, Take That, Madonna, Tom Cruise und George Michael ist das bedauerlich, andererseits natürlich schön, daß sie aufhören, solange die Masche noch nicht totgeritten ist. Einige Promiparodien setzt „Star Stories“-Frontmann Kevin Bishop ohnehin in der „Kevin Bishop Show“ fort, ganz ohne wird der Britcomjunkie also auch weiterhin nicht auskommen müssen.

Der deutsche Fernsehpreis gibt auch dieses Jahr schon bei der Nominierung wieder einige Rätsel auf: Etwa daß in der Kategorie „Beste Unterhaltungssendung/Moderation“ Stefan Raab für seine Gesamtleistung als Moderator, „Wetten, daß…?“ aber für eine konkrete Ausgabe nominiert ist. Daß unter „Beste Comedy“ die „Heute Show“ mit Oliver Welke nominiert ist, von der gerade mal zwei Ausgaben gelaufen sind. Und „Lasko“…? Bzw. die über Jahre im Giftschrank von RTL versteckte Serie „Der Lehrer“…?!? — Nun ja, der Causa haben sich FAZ-Fernsehblog und das Fernsehlexikon schon angenommen, und sie gehört auch gar nicht wirklich hier her. Einzig positiv zu vermelden, und darum schreib ich das alles hier überhaupt hin: Die Nominierung der prima Comedyshow „TV-Helden“ mit Caroline Korneli,  Pierre M. Krause und einem gewissen Jan Böhmermann, dem ich eine große Zukunft prophezeihe, eine sehr große Zukunft! Wuuhuuhuuu, hört meine Prophezeihung!!

Behind The Office

26. August 2009 Keine Kommentare

Der BBC-Comedy-Blog hat, bevor die BBC am Sonntag die ganze erste Staffel „The Office“ plus diverse Specials zeigt, schon mal einige Clips online gestellt, die freundlicherweise sogar außerhalb Großbritanniens geguckt werden dürfen — und sogar eingebettet! Darum hier in voller Länge:

The Beginning

The Style

Comedy V Humour

Staff Training

Impact

Wer alles zu Wort kommt in diesen Clips, entnehme man bitte den Tags; daß Christopher Guest dabei ist, sieht man schon daran, daß die Lautstärke-Regler der BBC-Player bis 11 gehen.

Living With the Infidels

21. August 2009 1 Kommentar

Die erste Folge der (m.W.) ersten Sitcom um ein paar muslimische Selbstmordattentäter in spe, „Living With the Infidels“, ist online: „Ample Abi“! Wer wissen möchte, welcher Ausrüstungsgegenstand der wichtigste beim suicide bombing ist, sehe selbst (die Folge ist ca. fünf Minuten kurz).

Episode 1 – „Ample Abi“ from The System Predicts on Vimeo.

Ein Stück zur Serie findet sich (einmal mehr) im Guardian; dort erklärt Writer/Director Aasaf Ainapore, der selbst Muslim ist, allerdings kein religiöser, was an Selbstmordattentätern komisch ist und was er der Mutter erklären würde, die ihren Sohn bei den Anschlägen in London verloren hat und dementsprechend wenig über seine Serie lachen kann.