Det fiel ma uff: Was ich zur Urheberrechtsdebatte zu sagen habe

15. April 2012 17 Kommentare

Lange habe ich gezögert, mich von der grassierenden Stellungnahme-Epidemie anstecken zu lassen, die offenbar gerade viele Menschen zwingt, sich zur Debatte um Urheberrecht, Handelsblatt, Piratenpartei, „Gratiskultur“ und verlorenen Köpfen zu äußern. Das Gezeter und die Propaganda beider Seiten, das „Contentmafia“-Geschrei von der Piraten-Seite genauso wie der vermeintliche Untergang der Zivilisation, den die Verwertungsindustrie geradezu herbeibetet, weil sie ihre Felle davonschwimmen sieht, gehen mir gleichermaßen auf den Zeiger.

Ich lese die ganze Auseinandersetzung um den Handelsblatt-Schmarrn zwar, bevorzugt die Texte, die Stefan Niggemeier in seinem Blog zusammengetragen hat und all das, worauf diese Texte wiederum verweisen. Aber ich bin es absolut müde, mich in diese Diskussion so zu vertiefen, wie ich müsste, um qualifiziert etwas dazu sagen zu können. Wer das erwartet, kann an dieser Stelle aufhören zu lesen.

Nach Lektüre des Textes von Johnny Haeusler auf Spreeblick aber bin ich zum Schluss gekommen: Am meisten geht es mir auf den Zeiger, dass ich mittlerweile zum Juristen, Wirtschaftsexperten und womöglich Philosophen werden muss, um weiter das machen zu können, was ich schon seit -zig Jahren mache. Und was ich für so legitim halte, dass ich darüber genauso wenig reden möchte wie darüber, dass ich als Radfahrer nicht nachts an einer leeren Kreuzung vor einer roten Ampel stehen bleibe.

Heißt: Aus meiner Lebensrealität, aus dem Alltag eines sowohl kreativ schaffenden Menschen, der gerne für seine Arbeit bezahlt werden möchte, als auch aus meinem Alltag als Konsument (was nicht voneinander zu trennen ist), hat sich ein Umgang mit Medieninhalten ergeben, der mit den Buchstaben des Gesetzes hin und wieder genau so in Konflikt gerät wie ich als Fahrradfahrer mit der StVO kollidiere.

Genau aus dieser völlig subjektiven, privaten Perspektive, die auch den Kern dieses Blog betrifft, möchte ich jetzt ein paar Worte sagen.

1. Ja, vieles von dem, was ich hier auf Britcoms.de bespreche, kommt aus dunklen Quellen. Zunächst. Allerdings: die 2,40 Meter auf 2,10 Meter DVDs, die hinter meinem Fernseher stehen, hätte mir die Kulturindustrie gewiss nicht verkaufen können, hätte ich den Krempel nicht vorher irgendwo angesehen. Das ist der Gegenwert eines neuen Mittelklassewagens, den ich da in Raten an die Kreativen und die Firmen überwiesen habe, die von den Kreativen leben. Minimum. Da ist noch gar nicht inbegriffen, was ich für Kino, Musik, Internet, (deutsches) Fernsehen und Bücher ausgebe. Ich bin es absolut leid, mich dafür rechtfertigen zu müssen, dass ich amerikanische und britische Fernsehinhalte sofort sehen will und nicht erst, wenn ZDF.neo sie schlecht synchronisiert zu nachtschlafender Stunde versendet.

Wie es mein Rechtsempfinden treffen würde, sollte ich je abgemahnt werden für etwas, das ich nicht nur längst via DVD bezahlt habe, sondern womöglich qua Empfehlung hier im Blog auch noch zu verkaufen geholfen habe, wage ich nicht vorauszusehen.

2. Ich schreibe selbst fürs Fernsehen und für Print (ein Buch, an dem ich mitgeschrieben habe, ist in Vorbereitung), meine Frau ist (vorwiegend Print-) Journalistin und Vorstandsmitglied bei den Freischreibern. Aus unserer täglichen Erfahrung kann ich sagen: Das Problem der Urheber ist nicht der Piraten-Punk, der sich Texte umsonst aus dem Internet zieht. Das Problem sind Verwerter, die für Texte nichts mehr bezahlen möchten.

Das Problem sind Knebelverträge, mit denen sämtliche Weiterverwertung einmal geschriebener Texte an Verlage abgetreten werden sollen. Sei es Weiterverwertung im Internet, in Tageszeitungen, die mit den Zeitungen verschwistert sind, wo der Text zuerst erschienen ist, sei es sogar in Büchern oder in Online-Archiven, die zwar von Nutzern bezahlt werden müssen, die etwas suchen wollen, aber von diesem Geld nichts an die Autoren weitergeben, die all die schönen archivierten Texte geschrieben haben. Das ist die Kostenlos-Kultur, die tatsächlich zu geißeln wäre.

Als Fernsehautor wiederum leuchtet es mir absolut kein bisschen ein, warum etwa „Tatort“-Autoren überhaupt einen offenen Brief zum Thema bösböse Gratiskultur schreiben sollten. Werden Fernsehautoren für ihre Bücher nicht schon bei Abnahme bzw. Ausstrahlung bezahlt? Ich jedenfalls schon. Mit ist es persönlich eher schnurz, ob sich jemand das runterlädt, was ich geschrieben habe — mein Geld habe ich dann schon bekommen. Und zwar nachdem ich einen Total-Buyout-Vertrag unterschrieben habe, der mir sämtliche Verwertungsrechte abgenommen hat.

Ich mache Privatkopien, seit ich denken kann. Ich habe beim letzten Umzug selbst aufgenommene VHS-Kassetten weggeworfen, die drei große blaue Müllsäcke vollgemacht haben, ich habe exzessiv Mixtapes aufgenommen und mir schon mit zehn Jahren Audiokassetten mit Popmusik illegal aus dem Radio runtergeladen (Bayern 3).

Ich sehe, dass Menschen in meiner Umgebung den Glauben an den Rechtsstaat (wo nicht die Zivilisation) verlieren, weil sie sich einmal dusseligerweise eine CD mit 100 Stücken deutscher Unterhaltungsmusik aus dem Netz gezogen haben (um sie im Büro als Hintergrundbeschallung statt Radio abzuspielen) und nun Monat für Monat von immer neuen Verbrecher-Kanzleien Abmahnungen über je 400.- Euro erhalten. Kein Ende abzusehen.

Und ich sehe freie Autoren, die trotz größtem Arbeitseifer kaum noch Honorare erhalten, von denen sie leben können, weil Verlage mittlerweile ihre Qualitätszeitungen von Rentnern und Freiwilligen kostenlos vollschreiben lassen („Leserreporter“). Das sind, ich wiederhole mich, die Verlage, die fremder Leute Texte ungefragt an Dritte verscherbeln. Und anschließend über die Kostenloskultur heulen.

*****

In der ursprünglichen Version dieses Textes war noch ein Absatz darüber, dass ich in meiner Arbeit als Autor versucht hätte, den Stil und die Witze der von mir bewunderten (Titanic-)Autoren zu kopieren. Diesen Absatz habe ich wieder entfernt, weil er mir zu missverständlich erschien. Aber tatsächlich gehört dieses Thema entscheidend zu meiner Perspektive auf den Themenkomplex Urheberrecht/Kopieren: dass jeder Künstler, jeder Kreative zunächst das imitiert, mithin kopiert, was er gerne liest/sieht/hört. So fängt jeder einzelne Kreative an: dass er so sein möchte wie seine Helden.

Und natürlich gehört auch die Frage dazu, ob nicht auch Parodien wie „Switch Reloaded“ im Grunde von der Arbeit anderer Autoren leben, die die parodierten Figuren und Geschichten ja schließlich erfunden haben. Es baut halt alles aufeinander auf, alles Neue lebt vom und durch das Alte. That’s Dialektik. Vielleicht sollte ich dem mal einen eigenen Blogeintrag widmen.

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Die allertraurigste Show der Woche

13. April 2012 2 Kommentare

Hätte ich mir den Superlativ im letzten Eintrag doch gespart! Dann müsste ich ihn jetzt nicht noch überbieten. Denn das Prädikat „traurig“ gebührt ohne Zweifel „Derek“ (Channel 4), der Pilot-/One-Off-Folge von Ricky Gervais‘ jüngster Show rund um ein geistig zurückgebliebenes Faktotum in einem Altersheim. „Traurig“ in mehr als einer Hinsicht.
https://www.youtube.com/watch?v=iVBaZA1Jnkg?version=3&hl=de_DE

Traurig, in erster Linie, weil es nichts zu lachen gibt. Nennt mich altmodisch, aber ich mag Comedy, die mich zum Lachen bringt. Bei „Derek“ musste ich nach handgestoppten 14 Minuten (von 25) zum ersten Mal leise kichern, und danach kam nur noch ein einziger Lacher. Und nein, das war nicht der Moment, als Derek in den Brunnen gefallen ist. Vermutlich hat Gervais „Derek“ deswegen vorsorglich als Comedy-Drama deklariert, weil es schlicht fast keine Comedy gibt. Das Format (die schon erwähnten 25 Minuten) weist die Show aber im Grunde als Sitcom aus (ich kenne kein englisches Comedy-Drama, das so kurze Episoden hätte).

Als solche funktioniert „Derek“ nicht. James Carey fasst in seinem Blog Sitcom Geek sehr gut zusammen, was aus humorkritischer Perspektive nicht funktioniert: eine Sitcom benötigt eine Hauptfigur, die a) ein Ziel hat, eine Mission, mit einem Wort: die Âventiure, die seit dem Mittelalter jeden Ritter hat in die Welt ziehen lassen, um sich Bewährungsproben zu suchen. Dereks Wunschziel bleibt äußerst unklar. Comedy braucht aber auch b) Hindernisse, die aus dem Charakter selbst entstehen, aus seiner Eitelkeit, seiner Misanthropie, egal — er muss sich aber selbst im Weg stehen. Er braucht ein Handicap.

Genau hier stoßen wir an das Problem der Show, denn Derek hat ein Handicap, er ist aber nicht selbst schuld daran: Derek ist — sei es nun eine tatsächliche Behinderung, sei es nur ein extrem unterdurchschnittlicher Intelligenzquotient — beschränkt. Da hat „der Spaß ein Loch“, wie Murmel zu sagen pflegt. Denn wenn Derek nun über etwas stolpert, wörtlich und im übertragenen Sinne, hat das praktisch keine Fallhöhe. Er fällt nicht von einem hohen Ross; er ist von Anfang an schon ganz unten.

Es ist also schwierig, mit einer solchen Hauptfigur in einem solchen Setting komische Geschichten zu erzählen. Folglich hängen die wenigen genuin komischen Momente an den Nebenfiguren: Karl Pilkington als seniorenverachtender Altenpfleger Dougie etwa, der es durchaus verdient, wenn ihm etwas schlechtes widerfährt, oder die sympathische Pflegerin Hannah (Kerry Godliman), die von Derek in eine peinlich-amüsante Situation gebracht wird, als er ihr eigentlich nur helfen möchte. Die Komik, die da evoziert wird, ist aber allenfalls naiv und sentimental-rührend (beim erwähnten einzigen lauten Lacher ist Derek gar nicht beteiligt). Wer das mag, ist mit „Derek“ vielleicht ganz gut bedient.

Aber ich habe neben der fehlenden Fallhöhe (und dem abgedroschenen Mockumentary-Format) noch ein anderes Problem: Ich empfinde leider keine Sympathie mehr für Ricky Gervais. Ich kann nicht darüber hinwegsehen, dass die Figur des Derek vom Macher von „Life’s Too Short“ gespielt wird, der damals schon „keine Witze über Zwerge“ versprochen hat und dann doch nur Slapstick um einen Zwerg lieferte, der im Klo stecken bleibt. Gervais ist in meinen Augen hauptsächlich ein Agent Provocateur, der genau um die Wirkung weiß, wenn er sich die Haare in die Stirn kämmt, den Unterkiefer vorschiebt, mit einem „Glöckner von Notre Dame“-Gang geht und überhaupt einen Behinderten spielt. Ich kann von Anfang an nicht anders als denken: hier wird um der Provokation willen provoziert.

Eine interessante, erzählenswerte Geschichte konnte ich in „Derek“ jedenfalls nicht finden (eine erkennbare Handlung gab es überhaupt erst in den letzten zehn Minuten), und eine komische schon gar nicht. „Derek“ war für mich zwei Drittel Langeweile und ein Drittel Widerwillen, und ich wäre froh, wenn ich mich nicht durch weitere fünf Folgen „Derek“ quälen müsste.

Die traurigste Show der Woche

11. April 2012 1 Kommentar

Es gibt nur wenige Fernsehshows, die bei mir dieses Zen-Gefühl auslösen wie „Wheeler Dealers“ (Discovery Channel, seit 2003): Ein Autohändler (Mike Brewer) und ein Autoschrauber (Edd China) kaufen Autos, überwiegend Oldtimer, setzen sie wieder instand und verkaufen sie — und ihnen dabei zuzusehen, ist so entspannend wie nur was. (Gerade fällt mir auf, dass es ja auch ZEN gibt, „Zuschauen — Entspannen — Nachdenken“, und das kommt eigentlich hin, bis auf’s Nachdenken jedenfalls.) Genau die Sorte Popcorn-Fernsehen, wie ich sie neulich im Zusammenhang mit Alex Polizzi schon mal besprochen habe, genau das, wofür ich auch „Top Gear“ schätze.

Ursprünglich als Anleitung zum Do-It-Yourself gedacht, folgt „Wheeler Dealers“ einem strengen Format: Mike stellt das Modell der Folge vor, kauft einen Oldtimer plus, falls nötig, Ersatzteile (in der ersten Folge für ein Budget von 1000.- Pfund, in der zweiten von 2000.- Pfund usw.), Edd repariert und renoviert ihn, anschließend wird er profitabel verkauft. Vor allem wie Edd China im Verlauf der Show Motoren überholt, Verschleißteile ersetzt, Unfallschäden unsichtbar macht, Interieurs wiederherstellt und überhaupt alles tut, um den Wagen möglichst fabrikneu erstrahlen zu lassen, wie er dabei jeden Arbeitsschritt erklärt und kommentiert und wie am Schluss ein (meist) bildschöner Klassiker der Automobilgeschichte in neuem Glanz erstrahlt: Das hat etwas zutiefst Befriedigendes. Na ja, zumindest für mich als Freund von Autos der siebziger Jahre, der selbst eines besitzt und auch schon, äh, daneben gestanden und Hiwi-Arbeiten erledigt hat, während der Fachmann Bremsleitungen erneuert, das Getriebe gewechselt und den Vergaser eingestellt hat.

Genau deshalb aber, weil ich ein Freund gepflegter alter Autos bin (im Gegensatz zu verbastelten, „gepimpten“ Oldtimern), ist „Wheeler Dealers“ gleichzeitig eine zutiefst traurige Show. Denn in praktisch jeder Folge wird klar: Das grundlegende Prinzip, auf dem „Wheeler Dealers“ zu beruhen vorgibt, funktioniert nicht, die beiden machen niemals Profit mit ihrer höchst ehrenhaften Arbeit. Zumindest nicht, wenn man die Arbeitsstunden zählt, die Edd (und auch Mike) investieren. Manchmal aber machen sie nicht einmal Profit, wenn man gar keine Arbeitszeit berechnet.

So im Falle der aktuellen Folge, wo Mike und Edd einen Renault Alpine 330 in Frankreich kaufen, die leckende Wasserpumpe austauschen, unter Zuhilfenahme abenteurlicher selbstgebauter Werkzeuge Radlager tauschen, den Motor (ausnahmsweise) ein wenig aufmotzen und einige optische Korrekturen vornehmen — und dann auf den Cent das dafür bekommen, was sie für Fahrzeug und Teile ausgegeben haben, so dass vermutlich -zig Arbeitstage sich einfach in Luft auflösten. Das tut ein bisschen weh, und ich glaube, um das zu spüren, muss man gar kein Liebhaber sein.

Hier ist die aktuelle Folge mit dem Alpine, und YouTube hat einige mehr: die mit dem Fiat Dino Coupe (aus der aktuellen, der 10. Staffel), mit dem Ford Capri (1. Staffel), mit dem Porsche 928 (3. Staffel), dem Fiat 500 (5. Staffel) oder dem VW „Bulli“ T2 (7. Staffel, den allerdings fast kaputtgepimpt).

leider offline

Gervais: Doch nicht der Mongo, der man dachte?

29. März 2012 3 Kommentare

Nach einem Screening von Ricky Gervais‘ Piloten „Derek“ (Channel 4, 12. April) sieht es nach einer überraschenden Wendung in der Meinung der Kritiker aus: Offenbar ist die Show rund um einen geistig Zurückgebliebenen/Behinderten, der in einem Altenheim arbeitet, doch nicht so offen beileidigend, wie man nach „Life’s Too Short“ (BBC2, 2011) annehmen konnte.

Tatsächlich sind sich die Online-Medien relativ einig: „Derek“ ist eine eher warme, freundliche Show, die keine Scherze auf Kosten ihrer Hauptfigur macht, bzw. jedenfalls nicht nur:

The cleverest part of the comedy is the thinly-veiled double entendre; on one hand, you might find cheap laughs in a mentally challenged man falling into a pond, but on the other hand you might find more rewarding comedy concealed in Derek’s interpretations of the world that surrounds him. Either way, it doesn’t take long before all threat is dispersed and you’ve established a tenable connection to Derek.

berichtet Heatworld, und der Digital Spy erwähnt „emotionale Momente, die unweigerlich kommen (es ist schließlich eine Ricky-Gervais-Show)“ und die Gervais‘ Potential als ernsthafter Schauspieler zum Vorschein brächten — Momente, in denen man mit der Hauptfigur aus tiefstem Herzen mitfühlt, was abermals ein großer Unterschied zu „Life’s Too Short“ oder Karl Pilkington in „An Idiot Abroad“ (Sky 1, seit 2010) wäre.

Apropos Pilkington: der spielt auch mit, allerdings quasi sich selbst. Überhaupt scheint von Anfang an in jedem Moment klar zu sein, dass wir es mit einer Show von Ricky Gervais zu tun haben: Es ist, logo, abermals ein Mockumentary-Format, allerdings ohne dass je erklärt würde, warum ein Kamerateam das Leben und Wirken Dereks in einem Seniorenheim dokumentieren sollte. So bleiben die Vergleiche mit „The Office“ und „Extras“ auch in der RadioTimes-Kritik nicht aus, aber: es sind Vergleiche mit den positiven Aspekten aus Gervais Vorgängerwerken. „Derek“ sei

a sensitive comedy drama that recalls the sudden cries from the heart we saw at the end of Extras and, particularly, The Office. Almost all those preconceptions are wrong. Almost all of them. Gervais is trying, if not to atone, then to progress — but he’s not been bold enough. Smears of old paint spoil the canvas.

Das alles klingt sehr nach einer der besseren Ideen von Gervais. Womöglich ist es sogar bedauerlich, dass Channel 4 keine ganze Staffel „Derek“ bestellt hat. Chortle jedenfalls schließt mit der Bemerkung, Gervais käme hier wesentlich „aufrichtiger“ rüber, viel weniger frivol als in anderen Shows, und das will ich mir gerne ansehen.

***

UPDATE: Ricky Gervais äußert sich nun selbst zu „Derek“:

He’s lovely and kind. Whatever he thinks and does is the nice way to go. He knows what he likes and does everything with passion and honesty.

I’ve never thought of him as disabled. He’s not that bright but neither are Kev [David Earl’s character] or Karl. He’s cleverer than Baldrick and Father Dougal and he certainly hasn’t got as big a problem as Mr Bean. When portraying someone with disabilities I usually get someone with that disability to play them.

People assume my work is cynical and outrageous and it’s never been. I’ve always liked realism. There’s nothing better than real life. I like getting close to real emotions. It’s just that people don’t quite expect it if they’ve been having a laugh.

Der vollständige Text findet sich bei Chortle, wo auch berichtet wird, über eine volle Staffel sei bei Channel 4 noch gar nicht entschieden worden.

Who owns the donkey, walks the donkey, and who is the donkey

18. März 2012 1 Kommentar

Henning Wehn, der deutsche Comedy-Botschafter in England, hat eine neue BBC-2-Radio-Serie „Henning Knows Best“, in der er mit dem unbestechlichen Blick eines Ausländers die liebenswerten Schrullen des Inselvölkchens seziert und diesem erklärt. In der ersten Folge: „Class“, oder: Wem der Esel gehört, wer den Esel führt und wer der Esel ist. Sehr lustig, mit vielen Anspielungen auf Deutschland und das deutsch-britische Verhältnis, und per Stream auch hier zu hören!

Keine BehindiCom von Ricky Gervais

Channel 4 wird „Derek“, Ricky Gervais‘ nächster Sitcom-Idee rund um einen geistig Behinderten, doch keine volle Serie geben; der schon abgedrehte Pilot wird als „One-off“ am 27. März gezeigt werden. Das berichtet Dan’s Media Digest.

Keine große Überraschung, dass die Sender etwas vorsichtiger geworden sind: Nicht nur ist gerade die US-Ausstrahlung von „Life’s Too Short“ (BBC2, 2011) wie schon die in England von schlechten Kritiken gesäumt, sondern Gervais auch für die unreflektierte Verwendung des Wortes „Mong“, sprich: Mongo, in Großbritannien im Herbst letzten Jahres abgewatscht worden. Womöglich wird sogar die BBC die schon zugesagte zweite Staffel „Life’s Too Short“ gar nicht erst produzieren. Kein gutes Jahr für Gervais bislang.