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Artikel Tagged ‘Charlie Brooker’

Ready for Take-off

Drei Piloten respektive neue Shows, auf deren Startgenehmigung spekuliert werden darf:

Sacha Baron Cohen, so berichtet Deadline, ist mit Alec Berg, David Mandel und Jeff Schaffer bei diversen Studios mit einer Serienidee vorstellig geworden. Berg, Mandel und Schaffer waren „Seinfeld“-Autoren und -Produzenten und sind es noch für „Curb“; Cohen selbst hat in der vorvergangenen Staffel mitgespielt, Schaffer war weiterhin auch Autor für „Borat“. Titel und Inhalt der Show sind allerdings noch nicht bekannt.

Etwas mehr Informationen gibt es über die neue BBC2-Serie von Ricky Gervais und Stephen Merchant: „Life’s Too Short“ wird sie heißen und mit dem knapp einen Meter kleinen Schauspieler Warwick Davis in der Hauptrolle besetzt sein. Warwick hat schon in „Extras“ mitgespielt. Der Pilot wird produziert von Charlie Hanson, der auch „Extras“ produziert hat; ausgestrahlt soll er aber nur werden, wenn die BBC auch die ganze Serie in Auftrag gibt. Das ist mal eine gute Nachricht — ich hatte schon befürchtet, Gervais‘ Karriere fände ihre Fortsetzung nur noch in mediokren US-Romcoms. Eine BBC2-Serie mit einem Zwerg in der Hauptrolle, das klingt schon ganz gut. Auch wenn Gervais und Merchant selbst nur in Cameos zu sehen sein werden.

Charlie Brooker zuguterletzt arbeitet ebenfalls an einer neuen Serie — und zwar einer Spielserie. Sie soll zwar gewisse Parallelen zu seiner Serie „Screenwipe“ haben, aber im Gegensatz zu dieser weitgehend gescripted sein. Genaueres verrät Brooker, der sich mit beißender Mediensatire einen Namen gemacht hat, zwar noch nicht, merkt aber an, daß seine bis dato einzige gescriptete Serie „Dead Set“ eine furchtbare Erfahrung für ihn gewesen sei. Wenn die nächste auch nur halb so gut ist wie die brillante Mischung aus „Big Brother“ und Zombies: soll er halt bitte die Zähne zusammenbeißen. Die Memme…!

Brooker stürmt YouTube-Charts

2. Februar 2010 5 Kommentare

Charlie Brookers Fernsehreport-Parodie aus der letzten „Newswipe“-Ausgabe ist mit mittlerweile fast 8000 Bewertungen der am häufigsten bewertete Clip überhaupt bei YouTube. Das berichtet Metro. Well, dann verlinke ich ihn halt auch noch mal, damit auch meine 80 Leser ihre Wertungen abgeben können!

https://www.youtube.com/watch?v=YtGSXMuWMR4&hl=de_DE&fs=1&

Mediennachhilfe mit Charlie Brooker

20. Januar 2010 13 Kommentare

Winterhysterie, Computerangst, Islamererphobie: Schön wäre es schon, wenn sich ein Fernsehfuchs wie Charlie Brooker einmal an den speziell deutschen Ängsten versuchen würde, wie er es in der ersten Ausgabe der zweiten Staffel „Newswipe“ (BBC4) nun mit den britischen getan hat. Allerdings sind die meisten Ängste, die die Massenmedien zu immer lauterem Geschrei veranlassen, durchaus übertragbar, und vor allem sind es die media narratives, die Diskurse, in die etwa 200 000 tote Haitianer viel besser hineinpassen als Millionen Tote durch irgendwelche irrelevanten Bürgerkriege in Afrika. Brooker schlägt einen schönen Bogen von den Schrecken von Acid House und Rave (und dem unmittelbar damit zusammenhängenden Horror der Drogen) in den späten Achtzigern über fleischfressende Bakterien, road rage, den Millenium-Bug, Terror und Pädophilie bis, tatsächlich, zum Winter- und Schnee“chaos“ von vor ein paar Wochen.

Doug Stanhope, in einer Verkleidung als verlotterter Versicherungsvertreter, stellt seine Sicht auf den Angst-Kult der US-Medien dar:
https://www.youtube.com/watch?v=o7wIomeEqCc&hl=de_DE&fs=1&

Komisch wirkten in dieser „Newswipe“-Folge vor allem die Ausschnitte von vor zwanzig Jahren, in denen der kleine Mann auf der Straße (gerne Hornbrillenträger und ältere Damen) ihre medial geprägten Ansichten zu Rave und Drogenkonsum äußern dürfen. Ich mußte aus irgend einem Grund an Frank Schirrmacher und Henryk M. Broder denken.

Go on, go on, go on, go on, go on!

10. Januar 2010 7 Kommentare

Eine gute Nachricht für alle Fans von Victoria Pile und „Green Wing“: „Campus“, Piles jüngster Pilot, erhält eine eigene Serie. Das behauptet der British Comedy Guide, allerdings ohne Angabe von Quellen. Ganz egal, wie sehr sich Pile selbst plagiiert, indem sie das nicht mehr ganz frische Konzept von „Green Wing“ einfach auf die neue Serie überträgt und nur den Schauplatz von Krankenhaus auf Universität verlegt — ich werde es gerne sehen. Habe ich doch festgstellt, daß ich sogar das (auch ansonsten schöne) ComedyDrama „Teachers“ schon wegen seiner „Green Wing“ nicht ganz unähnlichen surrealen Momente gerne sehe, die dort aber sehr viel seltener sind als bei „Green Wing“ — mit Messerspitzen dosiert statt mit Schöpfkellen, sozusagen.

Die „Gavin and Stacey“-Macher haben prophezeit, daß trotz des offiziellen Serienendes womöglich weitere Folgen der allzu romantischen Comedy produziert werden könnten: 140 000 Freunde hat die Fortsetzungs-Petition schon bei Facebook (wo ich allerdings mindestens zwei Gruppen mit je 194 000 und 379 000 Mitgliedern sehe), zumindest ein weiteres Weihnachts-Special dürfte gesichert sein — in dem Stacey, zu Serienende schwanger wie ich es schon geahnt hatte, ihr Kind dann bereits haben dürfte, o je.

Weitere Folgen wird es außerdem geben von Miranda Harts Tollpatschcom „Miranda“ sowie von Charlie Brookers Panel Show „You Have Been Watching“.

Die Top-10-Britcoms der 00er-Jahre: Platz 1

16. Dezember 2009 15 Kommentare

Ich weiß, ich weiß: Der hätte schon viel früher kommen müssen. Daß ich so lange gezögert habe, hat aber einen Grund: Ich kann nur soundsooft über die selbe Serie schreiben, und so sehr ich Platz eins der Top-10-Britcoms der Nullerjahre mag, ich habe sie einfach zu oft schon gelobt. Tatsächlich, einige haben es erraten, es ist:

Platz 1: „Nathan Barley“ (2005, Channel 4)topten01a

In Großbritannien kein großer Erfolg (mein Gewährsmann Tom Harris erklärt in den Kommentaren auch, warum nicht), hierzulande völlig unbekannt, aber so brillant, daß ich kaum anders konnte, als es auf die erste Position zu hieven: Diese Satire auf Medienidioten hat einfach alles. Charlie Brooker und Chris Morris als Autoren, die „Mighty Boosh“-Jungs Julian Barratt in einer Haupt- und Noel Fielding in einer Nebenrolle, den Soundtrack von Jonathan Whitehead und Chris Morris — da paßt einfach alles. Klar, es gibt nur eine Staffel (was eigentlich gegen eine so hohe Plazierung spräche), aber was solls.

Sonst fällt mir leider gerade nichts ein, was ich nicht schon früher hier geschrieben hätte, drum laß ich’s einfach und empfehle jedem, die Serie einfach selbst zu gucken. Zur Not bei YouTube; das letzte Mal, als ich geguckt habe, war es komplett dort zu finden. Mehr Spaß macht es aber auf jeden Fall auf DVD.

Das war’s dann mit den Top 10 der Sitcoms; wenn es mir einfällt, mache ich vielleicht noch eine andere Liste: Nämlich mit den besten One-Offs, Comedy-Dramas und Sketchshows — ob das allerdings je zehn werden, weiß ich noch nicht so genau. Vorschläge?

British Comedy Awards 2009 – die Gewinner

13. Dezember 2009 6 Kommentare

Gestern abend wurden die diesjährigen British Comedy Awards vergeben, und wie schon bei den Nominierungen klar geworden ist, hat „Outnumbered“ abgeräumt: Ramona Marquez hat den Award für Beste Female Comedy Newcomer gewonnen, die Serie selbst die Awards Best Sitcom und Best British Comedy 2009. „Dead Set“ mußte die Waffen strecken gegen „Pulling“, das als Best Television Comedy Drama gewonnen hat, dafür wurde Charlie Brooker als Best Male Comedy Newcomer ausgezeichnet für ausgerechnet „You Have Been Watching“, eine vergleichsweise konventionelle Panelshow, die m.E. weit hinter seinen anderen Werken zurückbleibt.

Des weiteren hat Graham Linehan („Father Ted“, „The IT Crowd“) den Ronnie Barker Writer’s Guild of Great Britain Award verliehen bekommen und sich damit gegen Peter Kay durchgesetzt, der immerhin für seine Outstanding Contribution to British Comedy geehrt wurde. Rätselhaft bleibt mir die Begeisterung für „Psychoville“ (Best New British Television Comedy).

Etwas ausführlicher berichtet der British Comedy Guide; auf der Seite der Awards selbst ist noch keine Aktualisierung zu sehen.