The Kalk must go on
Wer sich fragt, was ich den lieben langen Tag so mache, kriegt heute abend um acht eine weitere (Teil-) Antwort: Witze; in diesem Falle für Oliver Kalkofe und die „Mattscheibe“, die ab sofort immer Freitags um acht auf Tele 5 läuft. — Ja, Tele 5. Ein obskurer kleiner Sender, aber (laut Kalk) mit Liebe zum Fernsehen gesegnet. Neben Kalkofe gehen dort auch Benjamin v. Stuckrad-Barre, Christian Ulmen und Peter Rütten mit eigenen neuen Shows an den Start. Ein Grund, den Sender mit den schlechtesten Filmen der Welt vielleicht mal kurz im Auge zu behalten.
Die „Mattscheibe Rekalked“ aber, mittlerweile die zweite Show mit einem „Re-“ vor dem Titel, für die ich schreibe, ist mir seit ihren Anfängen bei Premiere lieb und teuer — ein böser Onkel sozusagen, der immer noch mit der Kettensäge durchs Fernsehprogramm fräsen darf und große Geschütze auffahren gegen mieses Fernsehen, auch und gerade weil man oft denkt, dazu ist längst alles gesagt.
Ich denke das auch manchmal, aber das ist ja die Gefahr: Wenn man glaubt, alles ist längst gesagt, hat man sich nämlich damit abgefunden, dass man vom Fernsehen mit so viel gequirlter Scheiße gefüttert wird. Dann ist es doch ganz gut, wenn mal jemand mit dem Holzhammer vorbeikommt und so lange auf alles draufhaut, bis man den Schmerz wieder fühlt. So wie ich diesen Schmerz wieder gefühlt habe, als ich Clip um Clip, Ausschnitt um Ausschnitt geguckt habe für die „Mattscheibe“. Das ist eine Weile lang ganz lustig, aber irgendwann tut’s richtig weh, so wie damals, als der Privatsendermist noch neu und unfassbar war. Jetzt ist er alt und unfassbar, aber unfassbar ist er immer noch.
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