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Artikel Tagged ‘Life of Riley’

„I’m a size ten… -ty. Yeah, tenty.“

10. November 2009 2 Kommentare

Miranda Hart ist sehr groß und nicht besonders feminin. Daraus hat sie nun eine eigene Sitcom gemacht: „Miranda“ (Montags 20.30 Uhr, BBC2). In der Adaption ihrer erfolgreichen Radioserie spielt sie die Mitbesitzerin eines Joke Shops, der für allerlei Späße rund um Schokoladenpenisse sorgt und in dem sie ca. ein halbes Dutzend Mal über Kisten fallen kann — kreischendes Lachen des Publikums ist ihr jedes Mal sicher. Mirandas größtes Problem: Sie wird permanent für einen Mann gehalten und mit  „Sir“ angesprochen. Ihr zweitgrößtes Problem: Sie kriegt keinen Mann ab, und der nette Koch im Restaurant gegenüber erlebt sie selbstverständlich nur in gequälten Posen, in Lügen verstrickt, in einem Kleid, das sie wie einen Transvestiten aussehen läßt, und schließlich in einem Hochzeitskleid, obwohl sie natürlich gar nicht verzweifelt auf der Suche nach einem Bräutigam ist, neinnein. (Diese Szene, in der sie mit ihren Freundinnen shoppen geht, liefert allerdings den Anlaß für den besten Witz der Folge: „Which size are you?“ — „Uh, ten. -ty. Yeah, tenty.“)

Kaum zu glauben, daß solcherart muffige „Ich sehe scheiße aus, will aber gerne einen Mann“-Klischees eine eigene Show erhalten. Alles in „Miranda“ riecht nach angeschimmelten 70er-Jahre-Sitcoms, bis hin zum schrecklichen Abspann, der mit der Einblendung „You have been watching…“ auf die Kaufhaus-Serie „Are You Being Served?“ anspielt, und dann alle Darsteller in die Kamera winken läßt, als ob es in der Show selbst nicht schon genügend wissende, verblüffte und indignierte Blicke in die Kamera gegeben hätte. Das Produktionsteam setzt sich zusammen aus Mitarbeitern an Shows wie „Bonkers“, „Jam & Jerusalem“ und „Life of Riley“, was man irgendwie auch sieht, und was Sally Phillips in dieser Show verloren hat, ist mir ein völliges Rätsel. Miranda Hart selbst aber fand ich auch schon in „Hyperdrive“ neben Nick Frost nicht besonders komisch.

Life of Riley

10. Januar 2009 Keine Kommentare

Damit auch mal eine aktuelle Britcom hier vorkommt, sei kurz vermerkt: Die erste Folge „Life of Riley“ (Donnerstags, BBC1) kann als größtenteils harmlos gelten. Die Geschichte einer Patchwork-Familie, die mit drei Kindern und einem Baby, Papa (Neil Dudgeon, „Roman’s Empire“) und seiner neuen Frau ein neues Haus bezieht, ist, nun ja: familientauglich. Da tut nichts weh, da werden keine Grenzen ausgelotet. Einige passable Lacher sind drin, aber die Story rund um eine Schwangerschaftstest-Packung, die in einer Umzugskiste auftaucht und deren Eigentümer Mama Maddy (Caroline Quentin, „Men Behaving Badly“) unter allerlei Verwicklungen ausfindig zu machen versucht, ist ein bißchen durchsichtig gestrickt. Good Value Comedy, wie sie BBC1 für den Mainstream programmiert.

Dazu gesagt sei allerdings: Es ist nicht ganz fair, Serien nach ihrer ersten Folge zu beurteilen. Schließlich passiert in den meisten Serien in der ersten Folge kaum etwas, außer daß Hauptfiguren und Setup vorgestellt werden, was nicht immer zum Vorteil der Komik ist. Viele Sitcoms beginnen im Grunde genommen erst mit der zweiten Folge oder sogar noch später. Schließlich ist auch im Theater die Premiere nicht die beste Vorstellung: Jedes Team braucht seine Zeit, sich einzuspielen. Und bei den meisten Serien lohnt ein zweiter Blick. Also schaumermal.

Update:

Caroline Quentin’s new comedy Life of Riley (9pm, BBC1) could well turn out to be one of the shows of the year.

If the year is 1983, that is.

Hihi! Dem schließe ich mich ohne Umschweife an.