Spielen Wayne Rooney und Peter Crouch eigentlich mit heute? Hier jedenfalls: Ricky Gervais, Crouch und Rooney in einem Beitrag zur Fußball-WM (vor vier Jahren).
https://www.youtube.com/watch?v=38T0BF2WAHk&hl=de_DE&fs=1&
„Are You Having a Laugh?“ fragt die BBC heute abend in einer Dokumentation mit dem Untertitel „Disability and TV“, und ich freue mich schon auf die Antwort. Mit Witzen über Behinderte ist es ja so eine Sache: Zuerst brauchte man noch eine moralische Begründung, um über Behinderte Witze machen zu dürfen — etwa über Goebbels Klumpfuß die, daß Goebbels selbst Anhänger und v.a. -führer einer Idiotengemeinschaft war, die sich für auch genetisch überlegen hielt. Dann durfte in erster Linie Behinderte selbst Witze über Behinderte machen — in TITANIC beispielsweise der amerikanische Cartoonist John Callahan, der oft als behindertenfeindlich beschimpft wurde und sich diebisch darüber freute, als Erwiderung seine eigene Behinderung ins Feld führen zu können. (Er hat eine schöne Biographie darüber geschrieben, wie er zum Alkoholiker wurde und im Suff einen Laternenpfosten mit einer Autobahnausfahrt verwechselte.) Mittlerweile hat sich (unter Humorprofis) weitgehend die Auffassung durchgesetzt, daß auch Behinderte ein Recht darauf haben, verarscht zu werden. Und darauf wird ja auch die neue Serie von Ricky Gervais hinauslaufen: „Life’s Too Short“ mit Warwick Davis.
Hier schon mal ein Ausschnitt mit Stephen Merchant aus der Dokumentation; mit von der Partie sein wird auch Ash Atalla, der u.a. „The Office“ und „The IT Crowd“ produziert (hat) und selbst auf einen Rollstuhl angewiesen ist.
Nun ist es also eingetütet: Ricky Gervais hat bestätigt, daß er in der nächsten, der achten Staffel „Curb Your Enthusiasm“ mitspielen wird. Das berichtet Chortle. Anders als Gervais‘ Britcom-Kollege Steve Coogan, der schon 2007 in der sechsten Staffel mit von der Partie war, wird Gervais sich selbst spielen.
Die Dreharbeiten werden im Sommer in New York beginnen, wo Gervais eine Wohnung hat: „It’s perfect for me as I can walk to work“, so Gervais. „I won’t walk obviously. I’ll take a limo. But I could walk if I had to.“
Seit gestern in den Regalen (englischer Versandhäuser): Die siebte Staffel „Curb Your Enthusiasm“, in der Larry mit der Schwarzen Loretta zusammenkommt und bei ihr Krebs diagnostiziert wird, während er gleichzeitig feststellt, daß ihre Beziehung nicht funktioniert, in der Larry anschließend versucht, die geplante „Seinfeld“-Reunion dazu zu nutzen, wieder mit Cheryl anzubandeln, und in der es eine Wiedervereinigung aller „Seinfeld“-Schauspieler im Original-Set gibt… aber keine wirkliche.
Beim ersten Sehen im letzten Jahr schien es mir, als ob Larry David die Klippen der Sentimentalität gut umschifft hätte, die bei Wiedervereinigungen so großer Shows wie „Seinfeld“ unweigerlich auftauchen. Der „Seinfeld“-Plot wird ganz zu Beginn zwar sofort eingeführt, dann aber über etliche Episoden hinweg sehr zurückhaltend weitergesponnen und vor allem nie emotional aufgeladen: zum einen, weil Larry die Reunion schön peinlich für seine Zwecke mißbraucht (oder jedenfalls mißbrauchen möchte), zum anderen, weil die Spannungen innerhalb des „Seinfeld“-Casts ausgespielt werden und so nie Rührseligkeit aufkommt. Der ganze saisonale Handlungsbogen ist besser, glaubwürdiger und auch lustiger als der der Staffel davor, in dem Larry nach der Überflutung New Orleans‘ eine schwarze Familie in seiner Villa aufnimmt.
Die achte Staffel, in der offenbar auch Ricky Gervais eine Rolle spielen wird, kommt frühestens 2011 auf HBO.
Natürlich ist es immer etwas seltsam, wenn Berufskomiker öffentlich gravitätisch werden und Betroffenheit äußern. So wie etwa Ricky Gervais, der sich schon des öfteren für Tierrechte eingesetzt hat, etwa gegen die Bärenfellmützen der Queen’s Guard oder gegen die englische Fuchsjagd. Andererseits muß man sagen: Er hat ja recht. Und daß er sich nun gegen die Stierkämpfe in Spanien stark macht und hofft, seine Fans via Online-Petitionen mobilisieren zu können, finde ich nicht schlecht. Schließlich funktionieren Online-Petitionen ganz gut (Campact macht’s mit bereits über 150 000 Aktionen vor), die katalanische Regierung wird demnächst über ein Verbot von Stierkämpfen abstimmen — und die Spanier, die lebende Ziegen von Kirchtürmen werfen, lebendige Gänse an ihren Füßen über Straßen aufhängen, um ihnen von Reitern die Köpfe abreißen zu lassen, Stiere durchs Dorf treiben und mit Dartpfeilen bewerfen oder ihnen brennende Kugeln an den Hörnern anbringen, haben den Arsch ja nun wirklich ganz schön weit auf.
In diesem Sinne: Hier ein absolut unkomisches Video von und mit Ricky Gervais.
https://www.youtube.com/watch?v=FMJGS0ElokQ&hl=de_DE&fs=1&
Drei Piloten respektive neue Shows, auf deren Startgenehmigung spekuliert werden darf:
Sacha Baron Cohen, so berichtet Deadline, ist mit Alec Berg, David Mandel und Jeff Schaffer bei diversen Studios mit einer Serienidee vorstellig geworden. Berg, Mandel und Schaffer waren „Seinfeld“-Autoren und -Produzenten und sind es noch für „Curb“; Cohen selbst hat in der vorvergangenen Staffel mitgespielt, Schaffer war weiterhin auch Autor für „Borat“. Titel und Inhalt der Show sind allerdings noch nicht bekannt.
Etwas mehr Informationen gibt es über die neue BBC2-Serie von Ricky Gervais und Stephen Merchant: „Life’s Too Short“ wird sie heißen und mit dem knapp einen Meter kleinen Schauspieler Warwick Davis in der Hauptrolle besetzt sein. Warwick hat schon in „Extras“ mitgespielt. Der Pilot wird produziert von Charlie Hanson, der auch „Extras“ produziert hat; ausgestrahlt soll er aber nur werden, wenn die BBC auch die ganze Serie in Auftrag gibt. Das ist mal eine gute Nachricht — ich hatte schon befürchtet, Gervais‘ Karriere fände ihre Fortsetzung nur noch in mediokren US-Romcoms. Eine BBC2-Serie mit einem Zwerg in der Hauptrolle, das klingt schon ganz gut. Auch wenn Gervais und Merchant selbst nur in Cameos zu sehen sein werden.
Charlie Brooker zuguterletzt arbeitet ebenfalls an einer neuen Serie — und zwar einer Spielserie. Sie soll zwar gewisse Parallelen zu seiner Serie „Screenwipe“ haben, aber im Gegensatz zu dieser weitgehend gescripted sein. Genaueres verrät Brooker, der sich mit beißender Mediensatire einen Namen gemacht hat, zwar noch nicht, merkt aber an, daß seine bis dato einzige gescriptete Serie „Dead Set“ eine furchtbare Erfahrung für ihn gewesen sei. Wenn die nächste auch nur halb so gut ist wie die brillante Mischung aus „Big Brother“ und Zombies: soll er halt bitte die Zähne zusammenbeißen. Die Memme…!
KategorienAllgemein, Pilot Tags: Alec Berg, Borat, Charlie Brooker, Charlie Brooker's Screenwipe, Charlie Hanson, Curb Your Enthusiasm, David Mandel, Dead Set, Extras, Jeff Schafer, Life's Too Short, Ricky Gervais, Sacha Baron Cohen, Stephen Merchant, Warwick Davis
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