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Artikel Tagged ‘Spaced’

The best first episodes ever

7. November 2009 7 Kommentare

…fragt heute der Guardian ab und schlägt „Breaking Bad“ vor — eine Wahl, der ich mich ohne weiteres anschließen würde. Noch vor „24“, „Lost“ und „Prison Break“. Welche Sit- oder Britcom hat schon mit der ersten Folge so fulminant begonnen, daß man sich immer an sie erinnern wird? „Father Ted“? „I’m Alan Partridge“? „Spaced“? Oder gilt doch die alte Regel, daß bei Sitcoms oft die zweite Folge die erste richtig gute ist, weil man in der ersten so viel Energie darauf verwenden muß, das Setting und die Charaktere zu etablieren, so daß für Scherze, die aus dem Charakter der Figuren hervorgehen, kaum noch Luft bleibt?

10 Jahre „Spaced“

27. September 2009 6 Kommentare

Zehn Jahre „Spaced“ feiert heute der Guardian, und ich feiere mit — wo’s schon sonst nicht so viel zu feiern gibt gerade. Schade, wenn auch nicht unerwartet, die Ansage von Simon Pegg vor ein paar Tagen, daß es keine weitere „Spaced“-Folgen und auch keine Specials geben wird, über die immer mal wieder spekuliert worden ist. Meiner ersten und lange Zeit liebsten Britcom: Alles Gute zum Geburtstag!

(via Nerdcore)

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Mörder-Rolle für Simon Pegg

26. August 2009 Keine Kommentare

Simon Pegg, der momentan so gut im Geschäft ist, daß er seine bereits lang angekündigte Autobiographie „Out of ‚Spaced'“ um ein Jahr auf Weihnachten 2010 verschieben mußte, hat offenbar noch ein weiteres Filmprojekt angenommen. Er wird, wenn man Dread Central glauben darf, einen der beiden Serienmörder William Burke und William Hare spielen, die Anfang des 19. Jahrhunderts in England mordeten, um die Leichen dem Edinburgh Medical College für anatomische Zwecke zu verkaufen. Regie führen soll John Landis, der das Gerücht um Pegg auch gestreut hat. Hoffentlich spielt nicht Nick Frost den zweiten Killer, so brillant ist der Double Act der beiden nämlich auch nicht, daß ich ihn in jedem zweiten Film mit Pegg wieder sehen müßte.

Unromantische Komödie

Kann eine Sitcom richtig gut sein, die man erst am Ende der vierte Folge (von sechs) zu mögen beginnt? Und deren erster laugh out loud-Gag irgendwo in der fünften Episode kommt? Ich hatte im Laufe der Serie schon überlegt, wie ich meine ja doch eher positive Kritik der Pilotfolge von „Free Agents“ (Channel 4) zurücknehmen könnte, als Stephen Mangan und Sharon Horgan mich doch noch gekriegt haben — aber leicht haben sie es mir nicht gemacht.

Denn die beiden Schauspieler-Agenten Alex und Helen sind reichlich kaputte Menschen: Er lebt in Scheidung, getrennt von seinen Kindern, und leidet unter regelmäßigen Weinkrämpfen, ihr ist der Verlobte gestorben, was sie mit einer intensiven Rotwein-Therapie zu kompensieren versucht. Für eine Beziehung, die über zwei One Night Stands hinausgeht, sind beide nicht in der Lage, kommen sich aber im Laufe der Serie doch näher: Eine ungemütliche On/Off-Beziehung entspinnt sich, deren romantische Seite gut versteckt ist unter Tonnen von vulgären Dialogen (einige Begriffe sucht man am besten mit der Google-Bildsuche). Daß er sich vom mitleiderregenden Weichei ebenso wie sie von der abgebrühten Alkoholikerin zu Menschen entwickeln, die man u.U. sogar mögen könnte, ist der nicht eben geringen schauspielerischen Leistung von Mangan und Horgan ebenso zu verdanken wie dem Autor Chris Niel.

Der hat für die Figurenzeichnung und die kaustischen Dialoge genügend Anschauungsmaterial gehabt während seiner eigenen Zeit als Agent, und am Ende der letzten Folge, bei einer einigermaßen bizarren Hochzeit des Agenturchefs mit einer Puffmutter, habe ich mir sogar leise gewünscht, daß es für eine zweite Staffel reichen möge. Und daß auch nach der zweiten Staffel „Free Agents“ fix eine DVD mit so großzügigem Bonusmaterial, Untertiteln und allem erscheinen möge. Ein echter grower, diese Serie, die niemand geringerer als Nira Park („Spaced“, „Black Books“) produziert hat.

Dude, where is the content?

12. Mai 2009 4 Kommentare

Nur um mal zu sehen, wie sich — neben Simon Pegg in „Star Trek“ — die anderen Stars meiner Lieblings-Britcoms auf der großen Leinwand so schlagen, habe ich mirFaintheart (2008, mit Jessica Hynes), The All Together (2007, mit Martin Freeman) und „Captain Eager and the Mark of Voth“ (2008, mit Tamsin Greig und Mark Heap) besorgt — und fürchte, nachdem ich die ersten beiden gesehen habe, daß auch der dritte nicht so richtig gut sein wird.

Hoffentlich aber nicht ganz so schlimm wie „Fainheart“, der mir weismachen wollte, Jessica Hynes („Spaced“) und ein mausgesichtiger Supernerd mit Vorliebe für Wikinger-Rollenspiele seien mal ein Paar gewesen. Das will der Spinner mit etlichen Nerd-Tricks wieder zusammenbringen, die für mich nach einer einzigen Aneinanderreihung von Klischees aussahen: Ein Comic Book Guy, der Tiberius heißt (und Fan welcher Fernsehserie ist? Richtig!). Ein Trekkie, der sich im Chat verabredet und beim Date feststellt, daß sein Gegenüber acht ist, woraufhin er prompt verhaftet wird. Usw. Ein schlimmer Schmarrn, der nicht besser wird, wenn man erfährt, daß es sich dabei angeblich um den ersten Kinofilm handelt, bei dem MySpace-User interaktiv mitwirken konnten. Von dieser Seite droht Drehbuchautoren also schon mal keine Gefahr; immerhin. Der Gag im Trailer deutet die Richtung an, in die der Film geht (und ist noch einer der besseren!):

https://www.youtube.com/watch?v=rjR60XStylc&hl=de&fs=1

Nicht viel besser allerdings: „The All Together“ (Trailer), der zwar mit einer gewissen Selbstironie aufwartet, diese aber nicht einlösen kann. Martin Freeman („The Office“, „The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy“) ist ein kleines Licht beim Fernsehen, wäre aber gerne Drehbuchautor. Was er aber auf keinen Fall will: Einen Film drehen, bei dem am Anfang eine Stimme aus dem Off eine stimmige erste Szene ersetzen soll, und der anschließend etwas erzählen will, das der Autor nicht aus eigener Erfahrung kennt — beispielsweise irgendwelche Gangstergeschichten. Das erzählt uns in der ersten Szene Martin Freeman aus dem Off, und es folgt eine ausgedachte Gangstergeschichte, in die Freeman hineingezogen wird. Allerdings erst ganz zum Schluß. Ein Film, wie ihn Guy Ritchie drehen würde, wenn er noch weniger Talent hätte. Immerhin eine Wahrheit weiß „The All Together“: Es gibt immer mehr „comedy for people with no sense of humour“, denn „just because they don’t have a sense of humour doesn’t mean they don’t want to laugh“.

Tja. Schlechte Filme mit Leuten, die man eigentlich mag — soll man darüber bloggen? Wenn man zwei kurze Kritiken in einen Eintrag packt, geht’s gerade noch so, oder?

Good morning, my dear cunts!

16. Februar 2009 Keine Kommentare

Die Ofcom wird reichlich zu tun haben, so viele fucks (22) und cunts (3) wie bereits in der ersten Folge „Free Agents“ vorkamen. Offenbar bringt das Leben von Schauspielagenten, das Stephen Mangan (der brillant dünkelhafte Guy Secretan aus „Green Wing“) und Sharon Horgan („Pulling“, „Angelo’s“) hier als Alex und Helen porträtieren, eine erfrischend ordinäre Ausdrucksweise mit sich. Die beiden pflegen seit einem unter Alkoholeinfluß zustande gekommenen One-Night-Stand eine On/Off-Beziehung, deren Umstände eher nicht so romantisch sind: Er leidet unter seiner Scheidung, die eine Trennung von seinen Kindern mit sich gebracht hat, sie unter dem überraschende Tod ihres Verlobten. Komischste Momente: Sein postkoitales Gequatsche in der ersten Szene, das sich in der letzten (beim zweiten One-Night-Stand) wiederholt — mit der gleichen Pointe wie beim ersten Mal. Die erste Szene gibt es in diesem Clip bei YouTube zu sehen (der leider nicht extern eingebunden werden kann).

„Free Agents“ (seit Freitag auf Channel4) basiert auf pointiertem Dialog und wirkt vielversprechend; für die Authenzität des Settings spricht, daß Autor Chris Niel selbst als Schauspielagent tätig war. Produziert hat die Serie Nira Park („Spaced“, „Black Books“). Scheint ein gutes Frühjahr für britische Sitcoms zu werden, so dick wie es in den letzten Wochen schon gekommen ist.