Es gibt zwar noch keine offizielle Bestätigung für eine achte Staffel „Curb Your Enthusiasm“, aber Ricky Gervais wird vermutlich darin mitspielen. So in etwa kann man die gestrige Meldung von E! online zusammenfassen, in der Larry David zitiert wird, er habe Gervais angefragt. Chortle ergänzt, Gervais sei nach eigenen Angaben bereits vor ein paar Jahren gebeten worden, zu „Curb“ beizutragen; damals hätten ihn allerdings andere Verpflichtungen davon abgehalten.
Die dritte Folge „The Marriage Ref“ mit David und Gervais (und Madonna) jedenfalls war pretty, pretty, pretty funny, und schon da sprachen die beiden davon, zusammenzuziehen und daraus eine neue Fernsehshow zu machen. Go on, go on, go on, go on!
Drei Stargäste und ein Moderator, die sich die Ehestreitigkeiten von (echten) Ehepaaren anhören, sie anschließend diskutieren und dann ein Urteil fällen: Das Konzept von „The Marriage Ref“ (NBC, Sonntags) ist schon im Vorfeld (auch hier im Blog) auf eher verhaltene Erwartungen gestoßen. Trotz oder gerade wegen der Beteiligung von Jerry Seinfeld. Die Kritiken nach der ersten Folge aber waren katastrophal: „painfully bad“ bzw. „terrible“ (National Public Radio), „ugly, unfunny, patronizing mess“ (The Star Ledger), „the God-awful mishmash of a comedy-variety show“ (Time Magazine).
Persönlich muß ich allerdings sagen: so schlecht fand ich es gar nicht. Zwar halte ich den Moderator Tom Papa für eine Fehlbesetzung, und man muß sich von der Vorstellung verabschieden, daß da auch nur annähernd ernstzunehmende Streitigkeiten diskutiert würden. Das aber ist vermutlich Absicht, und aus gutem Grund. Die beiden ersten verhandelten Fälle waren der eines Mannes, der seinen (völlig unerzogenen) Köter nach dessen Ableben ausstopfen und im Wohnzimmer ausstellen wollte, der zweite der eines anderen (schwarzen) Mannes, der im Schlafzimmer eine Stange zum Pole Dancing anbringen lassen wollte. In beiden Fällen waren die Reaktionen der Frauen in etwa: Nur über meine Leiche, und in beiden Fällen natürlich auf den ersten Blick erkennbar absolut zu Recht. Das äußerten auch beide recht selbstbewußt, boten ihren Männern Paroli und stellten sich also als starke Frauen dar. Die Schnapsideen ihrer Männer dagegen machten es den Stargästen Seinfeld, Kelly Ripa und Alec Baldwin leicht, komischen Nektar aus diesen Zwisten zu saugen und den offenkundigen Unfug, den die Ehemänner da betrieben, auch als solchen zu ironisieren. Eine Farce auf alle Reality-Gerichtsshows oder „Ehen vor Gericht“ oder wie auch immer der Reality-Quatsch heißt, der da zur Vorlage genommen wurde. Und schließlich war nicht nur der Moderator in der Verkündung der Urteile, zu denen live in die Wohnzimmer der Ehepaare geschaltet wurde, erstaunlich sensibel, sondern die Kreuzfahrt, die die Paare anschließend geschenkt bekamen, vermutlich eine echte Handreichung zum Kitten der Ehen.
Nicht ernst zu nehmen also, diese Show, aber in ihrem Unernst durchaus lustig. Eine Reality-Show about nothing — was hätte man anderes von Seinfeld erwarten sollen?
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